Köln – Fachkräfte im Bereich Frühe Hilfen müssen besonders gut qualifiziert sein, denn sie sollen frühzeitig erkennen, ob Schwangere oder belastete Familien mit Säuglingen und Kleinkindern Unterstützung benötigen. Bei Bedarf sollen sie Hilfen sensibel und passgenau anbieten oder vermitteln. Expertinnen und Experten im Bereich Frühe Hilfen wissen, dass dies einer der besten Wege ist, um Kindeswohlgefährdungen zu verhindern.
Seit vier Jahren unterstützt das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) Verantwortliche durch Informationen, Forschung, Kooperationen und Praxisbegleitung. Bis 2014 wird das NZFH einen wichtigen Arbeits-schwerpunkt in der Qualifizierung und Qualitätssicherung im Bereich Früher Hilfen setzen. Seit dem 12. Oktober 2011 steht ihm dabei ein neuer Beirat zur Seite.
Dr. Hermann Kues, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundes-ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) begrüßte in Berlin die 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Vertreterinnen und Vertreter von Fachinstitutionen und -verbänden zur konstituierenden Beiratssitzung. Dabei hob er die Bedeutung der Frühen Hilfen hervor: “Es ist notwendig, belastete Familien frühzeitig zu erreichen und mit passenden Angeboten zu begleiten, um eine gesunde Entwicklung von Anfang an zu ermöglichen. Damit dies gelingen kann, müssen Wissenschaft und Praxis eng zusammenarbeiten. Dem Beirat des NZFH kommt dabei eine wichtige Funktion zu”.
Viele Kommunen und Landkreise in Deutschland haben den Nutzen Früher Hilfen in den letzten Jahren erkannt. Nach einer 2010 durchgeführten Befragung des NZFH planen fast 80 Prozent der Jugend- und Gesundheitsämter in Deutschland einen weiteren Ausbau Früher Hilfen, indem sie zusätzliche Mittel bereitstellen. Dabei wird die Qualifizierung der Fachkräfte an Bedeutung gewinnen. Dass sich diese Investitionen lohnen, zeigt eine weitere NZFH-Studie: Frühe Hilfen bieten Einsparpotenziale, da Kosten, die durch Vernachlässigung und Misshandlung von Kindern entstehen, erst gar nicht anfallen.
Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. Es hat seinen Sitz bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Köln, die gemeinsam mit dem Deutschen Jugendinstitut (DJI) in München die Trägerschaft übernommen hat.