Berlin – Kinder wollen Sicherheit! Unter diesem Motto steht der diesjährige nationale Kindersicherheitstag, der heute in Berlin stattfindet.
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt: Unsere Kinder sollen gesund aufwachsen und gleiche Entwicklungschancen haben. Wir wissen, dass das Gesundheitsrisiko Nummer eins für Kinder nach wie vor Unfälle sind. Fast jedes sechste Kind unter 15 Jahren hat sich im Jahr 2006 eine Unfallverletzung zugezogen. Die meisten davon in der Schule, dem Kindergarten oder in der Freizeit. Wir müssen gemeinsam Maßnahmen entwickeln, um diese Risiken für unsere Kinder zu vermeiden. Dieses Ziel verfolgt auch die Strategie der Bundesregierung zur Förderung der Kindergesundheit, die wir letzte Woche im Kabinett beschlossen haben. Kinder brauchen den Schutz der Gesellschaft jedes einzelne Kind.
Der Kindersicherheitstag, der jedes Jahr am 10. Juni stattfindet, wird von der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V., der nationalen Plattform gegen Kinderunfälle, organisiert.
BAG-Präsidentin Dr. Stefanie Märzheuser, Kinderchirurgin an der Berliner Charité: Der Kindersicherheitstag ist ein wichtiger Anlass, um den Stellenwert von Kinderunfällen öffentlich bekannt zu machen. Pro Jahr kommen immer noch mehr als 300 Kinder durch unfallbedingte Verletzungen ums Leben so viele Kinder, wie sich heute vor dem Berliner Reichstag für ihr Recht auf sichere und gesunde Lebensbedingungen zu Wort gemeldet haben. Bemerkenswert an der heutigen Veranstaltung ist, dass es Kinder selbst sind, die uns darauf aufmerksam machen. Jeder Unfall ist einer zu viel und wir können gemeinsam noch viel mehr gegen Kinderunfälle tun.
Die Todesfälle sind nur die Spitze des Eisbergs. Nach den Ergebnissen des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys, der aktuellen repräsentativen Studie des Robert Koch-Instituts zur Kindergesundheit in Deutschland, ziehen sich jährlich 14,7 Prozent der in Deutschland lebenden Kinder unter 15 Jahren eine behandlungsbedürftige Unfallverletzung zu. Pro Jahr müssen fast 200.000 Kinder wegen Unfallfolgen im Krankenhaus aufgenommen werden. Besonders alarmierend: 30 Prozent der stationär versorgten Kinder sind jünger als fünf Jahre. Die Prävention von Kinderunfällen muss also schon früh ansetzen und die kindliche Entwicklung in den ersten Lebensjahren, die Familie und das häusliche Umfeld einbeziehen.
Das Bundesministerium für Gesundheit wird die BAG Mehr Sicherheit für Kinder e.V. als präventiv arbeitende Organisation weiterhin aktiv unterstützen. Mit dem Aktionsplan Mehr Sicherheit für Kinder 2010, den das Ministerium seit 2005 fördert, wurden bereits gezielte Strategien und Maßnahmen entwickelt, die die Zahl der Kinderunfälle reduzieren sollen. Neben dem nationalen Kindersicherheitstag werden zum Beispiel Elternkurse, Informationskampagnen, Ausstellungen und Aktionen in Kindertageseinrichtungen angeboten. Nicht zuletzt kümmert sich die BAG auch um die Sicherheit von Alltagsprodukten wie Spielzeug und um den Schutz der Kinder in ihrer unmittelbaren Lebenswelt, zum Beispiel auf Spielplätzen und in Freizeiteinrichtungen.
Weitere Informationen unter: http://www.kindersicherheit.de http://www.rki.de
Die Strategie der Bundesregierung zur Förderung der Kindergesundheit finden Sie unter http://www.bmg.bund.de.