Berlin – „Nach schweren Arbeits- und Wegeunfällen möchten wir unsere Versicherten so frühzeitig und individuell wie es geht unterstützen und beraten, damit sie eine bestmögliche Rehabilitation erhalten und bald wieder ins Berufs- und Familienleben zurückfinden“. Das sagte Jörg Wachsmann, Leiter des Referats Rehabilitation und Leistungen der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU), am 8. Oktober 2015 in Berlin. Erreichen will das die BG BAU durch eine ständige Präsenz von Reha-Koordinatoren in allen Berufsgenossenschaftlichen Unfallkliniken. Seit dem Jahresanfang sind diese bundesweit im Einsatz. Wie die BG BAU jetzt mitteilt, ist die erste Bilanz durchweg positiv.
In den neun Berufsgenossenschaftlichen Unfallkliniken Deutschlands stehen besonders auf Unfallverletzungen spezialisierte Fachärzte zur Verfügung. Mit ihnen und den Versicherten planen Fachleute der BG BAU seit Jahren gemeinsam das Heilverfahren und die medizinische Rehabilitation, um eine dauerhafte berufliche und soziale Wiedereingliederung der Versicherten zu erreichen. So hat die BG BAU allein im Jahr 2013 über 37.000 Rehabilitationsmaßnahmen abgeschlossen. „Neu ist, dass die Reha-Koordinatoren mit ihrer ständigen Präsenz in den BG-Unfallkliniken besser Einfluss auf die Rehabilitation nehmen und auf Veränderungen sofort reagieren können“, erklärt Wachsmann. Die Verletzten und auch ihre Angehörigen werden nun jederzeit im Krankenhaus individuell beraten und bei allen Entscheidungen eingebunden.
„Tatsächlich haben akut Verletzte oder Operierte oft schon am Krankenbett erste Fragen, etwa zur finanziellen Absicherung oder zur beruflichen Zukunft, auf die Reha-Koordinatoren eingehen können. Das entlastet das medizinische Personal“, sagte Prof. Dr. Axel Ekkernkamp, Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer am Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhaus Berlin. Reha-Koordinatoren können jederzeit zu ärztlichen Untersuchungen und Visiten hinzugerufen und medizinische Fragen sofort geklärt werden. „Dieses Verfahren ist effizient und hat eine hohe Akzeptanz bei unseren Patienten. Und es hat Vorbildcharakter für andere Leistungsträger“, so Professor Ekkernkamp.
Inzwischen sind die Reha-Koordinatoren zentrale Ansprechpartner für Ärzte, Therapeuten und Patienten“, unterstreicht auch Jörg Wachsmann: „Seit Einführung der Reha-Koordination haben sich die Gespräche in den BG-Unfallkliniken mehr als verdoppelt. Mit den Unfallbetroffenen sind die Reha-Koordinatoren intensiv im Dialog und entwickeln gemeinsam Pläne für die Rehabilitation.“ Zudem trage auch die ständige enge Zusammenarbeit mit Partnern im medizinischen Netzwerk der Unfallklinken, wie etwa Orthopädie-Techniker und ortsnahe Fachärzte, zu einer wirksameren Rehabilitation bei.
Allein durch die örtliche Nähe der Reha-Koordinatoren, so Wachsmann, „können Probleme jetzt oft sofort gelöst und über Reha-Maßnahmen oder Leistungen für die Versicherten schnell und unbürokratisch entschieden werden. Und das kommt den schwerverletzten Versicherten unmittelbar zugute.“