Potsdam – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat heute Nachmittag die Pandemiephase 6 ausgerufen. Dies bedeutet, dass das neue Influenzavirus A/H1N1 in weiteren Regionen aufgetreten ist und sich von Mensch zu Mensch überträgt. Die WHO reagiert damit auf die inzwischen weltweite Verbreitung des neuen Virus und die ansteigenden Erkrankungszahlen.
Für die Bevölkerung in Deutschland wird nach Einschätzung des Robert Koch-Institutes nach wie vor keine allgemeine Gefährdung durch die neue Grippe gesehen. Es handelt sich vielmehr um eine formale Ausrufung weltweit, die nicht dem Infektionsgeschehen in Deutschland entspricht.
Seit April 2009 gab es in Deutschland bislang lediglich 95 bestätigte Erkrankungsfälle, davon zwei Anfang Mai in Brandenburg, die alle sehr moderat verliefen. Allerdings muss vor allem die internationale Situation im Auge behalten werden, um auf neue Entwicklungen rasch und angemessen reagieren zu können.
Gesundheitsministerin Ziegler sieht keinen Grund zur Besorgnis für die Bevölkerung in Brandenburg. Man darf nicht vergessen, dass die Zahl der Infizierten seit Anfang April addiert wird aktuell erkrankt sind also nur wenige Menschen. Dank der schnellen ärztlichen Versorgung der Infizierten erfolgt zudem in der Regel keine Ansteckung im Land und die Betroffenen sind innerhalb weniger Tage in der Lage, ihren Alltag wieder aufzunehmen, betont sie.
Desweitern verwies die Ministerin auf den sich seit 2006 in Umsetzung befindlichen Landespandemieplan. Wir sind auf die Situation gut vorbereitet! Der Plan umfasst Maßnahmen, Aufgaben und Handlungsempfehlungen, die unter der Regie der Gesundheitsämter in den Landkreisen und kreisfreien Städten im Ernstfall umgesetzt werden. Für die neue Influenza wurden den Gesundheitsämtern, Ärzten, Krankenhäusern, Apothekern und Laboren sowie dem Flughafen Schönefeld zusätzliche Informationsmaterialien zur Verfügung gestellt. In diesem Zusammenhang hat Brandenburg ebenfalls, wie bundesweit vorgesehen, für 20 Prozent der Bevölkerung antivirale Arzneimittel bevorratet. Diese stehen zur Behandlung der Brandenburger Bevölkerung zur Verfügung, sobald die antiviralen Arzneimittel des freien Marktes aufgebraucht sind.
Außerdem hat das Land Verträge mit Impfstoffherstellern abgeschlossen, sodass für den Fall der Ausbreitung der Pandemie in Deutschland zusätzlich ein Impfstoff für die Bevölkerung im Land Brandenburg zur Verfügung stehen wird.