Köln – UNICEF befürchtet, dass schätzungsweise eine Million Kinder im Katastrophengebiet in Myanmar auf Hilfe angewiesen sind. Zwei Wochen nach dem Zyklon sind nach Berichten von UNICEF-Helfern besonders die Kinder von lebensgefährlichen Krankheiten bedroht. Nach vorsichtigen Schätzungen drängen sich über 550.000 Menschen in mehr oder weniger improvisierten Notaufnahmelagern, Klöstern und öffentlichen Einrichtungen. Etwa 40 Prozent davon sind Kinder und Jugendliche. Viele schlafen auf dem nackten Boden und sind schutzlos dem Regen ausgeliefert. Immer mehr Kinder leiden unter Durchfall, Hautkrankheiten und Atemwegserkrankungen. Viele Kinder haben ihre Eltern verloren oder wurden von ihnen getrennt. UNICEF unterstützt die Registrierung und Betreuung unbegleiteter Kinder und hilft mit Radioaufrufen bei der Suche nach Angehörigen.
UNICEF weist darauf hin, dass das Überleben vieler Kinder nach Großkatastrophen wie in Myanmar davon abhängt, ob es gelingt in den ersten zwei bis vier Wochen die Grundversorgung mit Trinkwasser, Schutzmaterialien, Nahrung und medizinischer Hilfe sicher zu stellen. In Myanmar ist trotz großer Anstrengungen viel Zeit verloren gegangen. UNICEF hat bisher über 70 Hilfstransporte und Erkundungsmissionen im Irrawaddy-Delta und im Großraum Rangun unternommen. In Notaufnahmelagern wurden bisher 14 Kinderschutzzonen eingerichtet.
Vom ersten Tag an leistet UNICEF mit über 130 Mitarbeitern Nothilfe für die Opfer des Zyklons. Aus lokalen Warenlagern wurden Medikamente, Materialien zur Wasseraufbereitung, Plastikplanen, Zusatznahrung und Impfstoffe bereitgestellt. Die Hilfsgüter werden nicht an das Militär übergeben, sondern in enger Zusammenarbeit mit lokalen Partnern wie dem Roten Kreuz Myanmar verteilt. In den besonders betroffenen Orten Laputta, Bogalay, Pyapon, Mawlamkyune und Dedaye hat UNICEF feste Hilfsteams installiert. UNICEF hat 34 Lastwagen beschafft, die die Hilfsgüter in die zum Teil entlegenen und schwer erreichbaren Gebiete bringt.
Morgen trifft der vierte Hilfsflug mit Zusatznahrung für mangelernährte Kinder in Rangun ein. Drei weitere Flüge waren diese Woche eingetroffen. Sie brachten unter anderem Medikamente für 300.000 Menschen, drei Millionen Tabletten zur Wasserreinigung und Vitamin-A-Tabletten.
UNICEF hat bisher rund 700.000 Euro aus der deutschen Bevölkerung für die Soforthilfe in Myanmar erhalten und bedankt sich für die Unterstützung.
UNICEF ruft weiter dringend zu Spenden für die Opfer des Zyklons in Myanmar auf: Spendenkonto 300.000, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00 Stichwort: Myanmar/Burma oder Spenden im Internet unter http://www.unicef.de
Rückfragen und Interviewwünsche bitte an die UNICEF-Pressestelle, Rudi Tarneden, Durchwahl 0221/93650-235 oder -315. Weitere Informationen unter http://www.unicef.de