Birkenwerder/Berlin – Die neu gegründete domino-coaching Stiftung setzt sich für ein neues Bild vom Alter ein | Pflegemethode domino-coaching verbindet Reha-Training mit Altenpflege | Kooperationen mit anderen Einrichtungen und Forschungsinstitutionen geplant
Das Altenheim als letzte Heimat? Das muss nicht sein. Pflegebedürftige Menschen können aus der Pflegeeinrichtung wieder zurück nach Hause kommen – das ist ein neues Projekt der domino-coaching Stiftung, die vor Kurzem gegründet wurde. „Wir wollen den Gedanken der Rehabilitation in die Altenpflege hineintragen“, sagt Lutz Karnauchow, Vorstandsvorsitzender der domino-coaching Stiftung. „Wir kämpfen damit für ein neues Bild vom Alter: Auch hochbetagte und pflegebedürftige Menschen können wieder auf die Beine kommen.“ Die gemeinnützige Stiftung hat zum Ziel, mit Einrichtungen in der Altenpflege, die ebenfalls mit rehabilitativen Ansätzen arbeiten, zu kooperieren – auch über die Landesgrenzen hinaus. „Wir haben bereits eine Zusammenarbeit mit Betreibern von Altenpflegeeinrichtungen in China eingeleitet“, so Karnauchow.
Täglich eine Stunde Muskeltraining
Der studierte Psychologe verweist auf die allgegenwärtige Altersdiskriminierung in unserer Gesellschaft und auf Stereotype wie ‚Alle Funktionen verschlechtern sich im Alter‘ oder ‚So viel Anstrengung lohnt sich nicht mehr‘. „Solche Sätze führen mental zu einem Nocebo-Effekt – also dem Gegenteil des Placebo-Effekts – und die alten Menschen bauen wirklich immer mehr ab.“ Die Methode des domino-coachings soll dem entgegenwirken: Täglich trainieren die pflegebedürftigen Menschen, die von dem Altenpflege-Unternehmen domino-world versorgt werden, eine Stunde lang bestimmte Muskelgruppen. Begleitet werden sie dabei von einer speziell ausgebildeten Pflegekraft, die als ‚domino-coach‘ immer wieder motiviert.
Aus dem Heim nach Hause ziehen
„Durch das tägliche Reha-Training sollen die pflegebedürftigen Menschen wieder fitter und selbstständiger werden“, berichtet Dr. Petra Thees, Vorstandsmitglied der domino-coaching Stiftung und Vorstand von domino-world. Das Altenpflege-Unternehmen domino-world betreibt drei Pflegeheime und neun weitere ambulante und teilstationäre Einrichtungen im Landkreis Oberhavel und Berlin. „Mit Hilfe des domino-coachings haben wir es 2021 geschafft, dass 17 Menschen wieder aus unseren Pflegeheimen ausziehen konnten. In diesem Jahr möchten wir das etwa 30 Bewohnerinnen und Bewohnern ermöglichen.“ Und Lutz Karnauchow ergänzt: „Im Laufe von nun fast 22 Jahren haben wir das Konzept immer weiter optimiert und es zeigt sich: Der zunächst höhere zeitliche Aufwand, den das Coaching erfordert, wird durch Zeiteinsparungen bei der Pflege kompensiert, weil der Hilfebedarf sich reduziert.“
Wieder Treppen steigen können
Dass die Patientinnen und Patienten durch das domino-coaching verloren gegangene Fähigkeiten, wie Treppen steigen oder sich selbstständig anziehen, wieder zurückgewinnen können, zeigt auch eine Fraunhofer Studie, die einige Jahre zurückliegt. Ein weiteres Ziel der Stiftung: Rehabilitative Verfahren in der Altenpflege in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Institutionen weiter zu erforschen. Zudem ist eine Fort- und Weiterbildungsakademie in Planung. Mehr Informationen auf der neuen Webseite der Stiftung.
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Stifter der domino-coaching Stiftung ist das Altenpflege-Unternehmen domino-world. domino-world versorgt in drei Pflegeheimen und neun weiteren ambulanten und teilstationären Einrichtungen im Landkreis Oberhavel und Berlin mit rund 850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern täglich rund 2.500 pflegebedürftige Menschen. Kernleistung von domino-world ist seit über 20 Jahren das domino-coaching, eine ganzheitliche Pflegemethode, die verloren gegangene Fähigkeiten durch gezieltes Training und psychologische Begleitung wieder reaktivieren soll. Für die konsequente Kundenorientierung, das nachhaltige Qualitätsmanagement und die motivierende Mitarbeiterführung hat das Unternehmen bereits mehrere deutsche und europäische Auszeichnungen erhalten. Die domino-coaching Stiftung wurde 2020 gegründet, um den rehabilitativen Ansatz des domino-coachings populärer zu machen. Zudem will sich die gemeinnützige Stiftung für ein neues Bild vom Alter einsetzen.