Neuss – 06.12.2016 – Die Vertreter der 352 NRW-Kliniken haben auf der Mitgliederversammlung der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen im Swissôtel in Neuss ihre Forderung nach einer nachhaltigen Lösung des Investitionsstaus in den Krankenhäusern durch die Landesregierung bekräftigt.
„Wir haben die Investitionsmisere in unseren Krankenhäusern mit dem Investitionsbarometer NRW transparent gemacht. Im Hinblick auf die kommende Landtagswahl erwarten wir eine Lösung dieses Problems, die nachhaltig ist und konkret im Koalitionsvertrag egal welcher Landesregierung fixiert wird. Wir sind im Sinne unserer Patienten und Mitarbeiter der festen Überzeugung, dass jetzt gehandelt werden muss. Wir lassen uns bei 93 Prozent Beteiligung an der RWI-Studie und breit dargestelltem Investitionsbedarf auch nicht von ausweichenden Diskussionen über Linksherzkathetermessplätze und vermeintlich überflüssige Standorte von unserem Weg abbringen“, erklärte Jochen Brink, Präsident der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen.
Was die Kliniken seit Jahrzehnten spüren, wird durch das Investitionsbarometer NRW des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung im Auftrag der KGNW belegt: Nordrhein-Westfalens Krankenhäuser sind strukturell unterfinanziert. 500 Millionen Euro investierte das Land 2014 in die Gebäude und Geräte seiner Kliniken. Der tatsächliche Investitionsbedarf aber liegt jährlich bei 1,5 Milliarden Euro. Im Ergebnis beträgt die jährliche Förderlücke damit 1 Milliarde Euro (Details: www.gesunde-krankenhaeuser.de).
Im Anschluss an die Mitgliederversammlung diskutierten Bundes- und Landespolitiker sowie Vertreter der Krankenkassen, der Pflege und der Wissenschaft beim KGNW-Forum 2016 unter dem Titel „2017: Das Superwahljahr für Krankenhäuser!?“ über die Umsetzung des Krankenhausstrukturgesetzes (KHSG) und die Investitionsfinanzierung der Kliniken.
Die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen e. V. ist der Zusammenschluss der Krankenhausträger und ihrer Spitzenverbände in Nordrhein-Westfalen. Die KGNW vertritt die 352 nordrhein-westfälischen Krankenhäuser, in denen jährlich mehr als 4,6 Millionen Patienten behandelt werden. Mit 256.647 Beschäftigten sind die Krankenhäuser einer der bedeutendsten Arbeitgeber in Nordrhein-Westfalen. Mit 19.951 Auszubildenden übernehmen die Krankenhäuser ihre gesellschaftliche Verantwortung für die Jugend.