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Mitbegründer des Behandlungszentrums für Folteropfer erhält hohe Auszeichnung

Pressemitteilung

Berlin – Prof. Dr. Christian Pross ist ein Mediziner, der sein ärztliches Ethos stets mit humanitären Engagement verbunden hat. So hat er 1990 das Berliner Behandlungszentrum für Folteropfer mitbegründet, das er lange geleitet hat. Diese Tätigkeit hat ihm ebenso wie sein praktisches und wissenschaftliches Arbeiten als Traumatologe große Anerkennung im In- und Ausland eingebracht. Für seine herausragenden Leistungen in der psychosozialen und medizinischen Betreuung von Flüchtlingen und politisch Verfolgten, im Bereich Medizin und der Menschenrechte sowie der medizinhistorischen Forschung wurde er jetzt geehrt. Bundespräsidenten Horst Köhler hat dem Mediziner das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Am Donnerstag überreicht ihm Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher die hohe Auszeichnung.

Als junger, im Krankenhaus Moabit tätiger Arzt begab sich Dr. Christian Pross Anfang der 80er Jahre auf Spurensuche der jüdischen Ärztinnen und Ärzte, die bis 1933 dort gearbeitet und geforscht hatten. Er hielt die Ergebnisse in einem Buch fest und entwickelte die Ausstellung “Nicht misshandeln”. Im Zuge seiner Nachforschungen lernte Dr. Pross in Ländern, die er bereiste, die “Kliniken für Überlebende” kennen. In diesen Kliniker werden Opfer von politischer Verfolgung betreut. Schließlich gründete er in Berlin mit Unterstützung des Senats und des Deutschen Roten Kreuzes das Behandlungszentrum für Folteropfer. Hier werden jährlich 450 bis 500 traumatisierte Menschen betreut, die Folter, Gewalt, Erniedrigung und Demütigung erlitten haben.

“Längst ist Dr. Pross ein weltweit angesehener Psycho-Traumatologe und in vielen Fachbeiräten und -gremien aktiv. Er hat sich als Arzt, Wissenschaftler und Gutachter Anerkennung erworben. Vor allem aber sind seine Verdienste hervorzuheben, die er sich mit seiner Arbeit im Behandlungszentrums für Folteropfer errungen hat. Seinem großem Einsatz und seiner humanitären Grundhaltung ist es mit zu verdanken, dass viele Menschen, die Krieg, Folter und Verfolgung überlebt haben, zurück ins Leben gefunden haben”, würdigt Senatorin Katrin Lompscher den Ausgezeichneten.

Die Ordensverleihung findet statt am Donnerstag, dem 22. Januar, um 11.30 Uhr im Amtszimmer der Senatorin in der Brückenstr. 6 in 10179 Berlin. Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind dazu herzlich eingeladen.