Berlin – Zur Diskussion über den Einsatz von Arbeitslosen als Betreuungsassistenten in Pflegeheimen erklärt die stellvertretende Sprecherin der Arbeitsgruppe Gesundheit der SPD-Bundestagsfraktion Dr. Marlies Volkmer:
Die Pflegereform hat auch für die Menschen mit Demenz in Pflegeheimen eine entscheidende Verbesserung gebracht: Pflegeassistenten werden zusätzlich eingestellt und helfen, den Alltag im Heim sinnvoll zu gestalten. Sie reden, malen, basteln, singen mit den dementen Heimbewohnern oder kaufen für sie ein. Damit nehmen sie den Menschen viel von ihrer Unruhe und entlasten die Pflegekräfte, die so mehr Zeit für die eigentliche pflegerische Arbeit haben.
Gegen die Besetzung dieser zusätzlichen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze mit bislang Arbeitslosen spricht nichts. Vielmehr spricht alles dafür, Arbeitslose mit entsprechenden Vorkenntnissen und Erfahrungen sofort und solche mit Interesse für diese wichtige Arbeit nach entsprechender Qualifizierung einzustellen. Die Heimleitungen haben dabei – wie immer – die Entscheidungshoheit. Sie werden nur solche Kräfte einstellen, die ihnen fachlich und menschlich für die Arbeit geeignet erscheinen.
Die gesetzliche Regelung ist gut. Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung hat bereits die Qualitätsanforderungen für die Pflegeassistenten beschlossen. Hier ist festgelegt, welche praktische und theoretische Ausbildung absolviert sein muss, ehe die Pflegekasse die zusätzliche Leistung erbringt. Das Bundesministerium für Gesundheit prüft die Richtlinie derzeit. Sehr bald können die Betreuungsassistenten zugunsten der Menschen mit Demenz eingesetzt werden.
Es darf aber auf keinen Fall geschehen, dass Beschäftigte entlassen werden, die bislang mit der Alltagsgestaltung in Pflegeheimen betraut waren. Ergotherapeutische und sozialpädagogische Mitarbeiter sollen durch die Pflegeassistentinnen und -assistenten nicht ersetzt, sondern ergänzt werden. Hier kann sich eine gedeihliche Zusammenarbeit entwickeln.
Dr. Marlies Volkmer Mitglied des Bundestages