Berlin – Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) prüft derzeit, ob der Wirkstoff Sildenafil (Viagra) bald ohne Rezept in der Apotheke gekauft werden kann. Dies berichtet der Branchendienst APOTHEKE ADHOC.
Bei der Jahrestagung des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH) hatte Thomas Müller, Leiter der Abteilung „Arzneimittel, Medizinprodukte, Biotechnologie“ im BMG, erklärt, dass er sich eine Entlassung von Sildenafil in die Selbstmedikation vorstellen könne. Auf Nachfrage, ob es bereits konkrete Pläne gebe, bestätigte eine BMG-Sprecherin: „Diese Fragestellung wird geprüft.“
Das Besondere: Erst im Januar hatte sich der Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht noch gegen einen OTC-Switch für Präparate mit dem Wirkstoff Sildenafil ausgesprochen. Auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hatte sich dagegen positioniert. Tatsächlich liegt die Entscheidung über eine entsprechende Änderung der Arzneimittelverschreibungsverordnung (AMVV) aber alleine beim BMG.
Über die Entlassung des Potenzmittels aus der Verschreibungspflicht wird seit Jahren diskutiert, in Ländern wie Großbritannien, Norwegen, Irland, Polen und der Schweiz können Viagra & Co. schon seit einigen Jahren ohne Rezept bezogen werden. Teilweise ist vorgeschrieben, dass die Apotheker:innen speziell geschult wurden, sodass eine ausführliche Beratung durch das pharmazeutische Personal möglich ist. In Polen müssen Männer, die das Potenzmittel kaufen wollen, außerdem einen Fragebogen ausfüllen. Denkbar ist, dass auch hierzulande Vorgaben für den Verkauf in der Selbstmedikation gemacht werden.
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