Stuttgart – Erstmals veröffentlicht das Gesundheitsministerium einen umfassenden Bericht über Struktur und Qualität der medizinischen Versorgung bei Krebserkrankungen in Baden-Württemberg. In Baden-Württemberg erkranken jährlich schätzungsweise 46.000 Menschen neu an Krebs. Das Risiko einer Frau, im Laufe ihres Lebens an Krebs zu erkranken, liegt bei 38 %, bei Männern bei 47 %. Die meisten Krebserkrankungen treten eher in höherem Alter auf: An Krebs erkranken Frauen im Durchschnitt im Alter von 68, Männer im Alter von 69 Jahren. Der Bericht stellt auch heraus, dass sich dank großer Fortschritte bei Früherkennung, Diagnostik und Therapie Überlebenschancen und Lebensqualität krebskranker Menschen erheblich verbessert haben. “Baden-Württemberg verfügt über ein leistungsfähiges und gut zugängliches, flächendeckendes onkologisches Versorgungssystem. Für alle Krebspatientinnen und -patienten besteht in allen Landesteilen eine Versorgung auf hohem Niveau”, sagte Gesundheitsministerin Katrin Altpeter am Samstag (26.11.) anlässlich der Herausgabe des Spezialheftes zur Versorgung krebskranker Menschen. Sie trete dafür ein, dieses hochwertige Versorgungssystem kontinuierlich und bedarfsgerecht weiter zu entwickeln.
Krebserkrankungen sind nach den Herz-/Kreislauferkrankungen die zweithäufigste Todesursache. Altpeter: “Wie kaum eine andere Erkrankung löst die Diagnose “Krebs” bei den Betroffenen und ihren Angehörigen vielfältige Ängste aus. In vielen Fällen kann krebskranken Menschen jedoch wirksam geholfen werden.” Längst komme die Diagnose “Krebs” nicht mehr einem Todesurteil gleich. “Heilung ist in vielen Fällen möglich”, betonte Altpeter. Den behandelnden Ärztinnen und Ärzten stünde eine ganze Palette von individuell abgestimmten Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Moderne Behandlungsmethoden ermöglichten es zudem in vielen Fällen, Schmerzen zu lindern.
“Krebs ist eine äußerst komplexe Krankheit: Die Ursachen sind vielfältig, die auftretenden Symptome und Probleme im Verlauf der Erkrankung sehr individuell und die Therapiemöglichkeiten je nach Art des Tumors stark differenziert”, so die Gesundheitsministerin. Dazu komme, dass in den Medien immer wieder “Wundermittel” auftauchten, die mit den Hoffnungen und Ängsten der Betroffenen spielten. Mit dem Sonderheft rund um das Thema “Krebs” wolle man dem großen Bedarf an zuverlässiger Information für Patienten und ihre Angehörigen entgegenkommen, so Altpeter,
Entstanden ist dieses Sonderheft “Krebs” im Rahmen des Gesundheitsforums Baden-Württemberg, einem Netzwerk der wichtigsten Akteure des Gesundheitswesens im Land, unter der fachlichen Mitwirkung des Landesbeirats Onkologie. Ministerin Altpeter dankte den Autorinnen und Autoren des Spezialheftes für die umfangreiche und fachlich fundierte Arbeit, die auf großes Interesse stoßen werde.
Hinweis für die Redaktion:
Der Landesqualitätsbericht Gesundheit Baden-Württemberg – Spezialheft Versorgung krebskranker Menschen – kann auf der Seite des Sozialministeriums (siehe pdf auf der homepage) oder unter http://www.gesundheitsforum-bw.de herunter geladen werden. Er steht zusätzlich auch als Broschüre zur Verfügung und kann beim Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren (Broschürenstelle), Schellingstraße 15, 70174 Stuttgart angefordert werden.
Bisher sind Spezialhefte zur stationären Krankenhausversorgung, zur Rehabilitation, zur ambulanten ärztlichen und psychotherapeutischen Versorgung und zur Versorgung psychisch Kranker erschienen. Sowohl das Basisheft als auch die Spezialhefte können unter dem obigen Link herunter geladen werden.