Mainz – Im Vorfeld des diesjährigen Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember wies Gesundheitsministerin Malu Dreyer heute in Mainz darauf hin, dass besonders jüngere Menschen die Immunschwächekrankheit AIDS nicht mehr als gefährliche Krankheit einstufen und für behandelbar halten. Das zeige auf, dass die Kampagne zum Welt-AIDS-Tag unvermindert wichtig sei. Unter dem Motto “Positiv zusammen leben. Aber sicher!” trete die Kampagne auch in diesem Jahr durch Information und Aufklärung AIDS entgegen, werbe für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Krankheit und für Solidarität mit den Betroffenen.
Dreyer sagte, durch neue Medikamente könne zwar die Lebenserwartung und Lebensqualität von Menschen mit HIV und AIDS erheblich verbessert werden, doch nach wie vor gebe es kein Heilmittel gegen HIV. “Es muss deshalb gezielt über Infektionswege und Schutzmöglichkeiten aufgeklärt werden, denn die größten Hindernisse im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit sind ein geringes Problembewusstsein und nachlassende Schutzmaßnahmen”, erklärte die Ministerin.
Die Präventionsarbeit in Rheinland-Pfalz sei insgesamt als erfolgreich zu bewerten, so Dreyer. Die Anzahl der HIV-Infektionen und der Neudiagnosen sowie die Zahl der mit einer AIDS-Erkrankungen lebenden Menschen in Rheinland-Pfalz sei im Vergleich zu anderen Bundesländern als niedrig einzustufen. So wurden in Rheinland-Pfalz im Jahr 2010 circa 80 HIV-Erstdiagnosen gestellt. Damit lebten rund 2.400 mit HIV infizierte Menschen in Rheinland-Pfalz. “Mit diesem Ergebnis liegt Rheinland-Pfalz mit 2,07 Neudiagnosen pro 100.000 Einwohner unter dem Bundesdurchschnitt von 3,58 Neudiagnosen und im Vergleich der Bundesländer auf einem erfreulichen vierten Platz”, unterstrich die Ministerin.
Die Gesundheitsministerin wies weiterhin darauf hin, dass das Land inzwischen über ein gut funktionierendes Netz von Angeboten der Beratungsstellen, Gesundheitsämtern, Schwerpunktambulanzen und Kliniken zur Betreuung und Versorgung der betroffenen Menschen verfüge.
“Der seit 1988 jährlich stattfindende Gedenktag trägt wesentlich dazu bei, einen offenen und diskriminierungsfreien Umgang mit HIV-infizierten und an AIDS erkrankten Menschen zu erreichen und HIV/AIDS innerhalb unserer Gesellschaft zum Thema zu machen”, so Dreyer. Als Zeichen der Solidarität würden auch in diesem Jahr wieder in vielen Städten des Landes rote Schleifen verteilt und zahlreiche regionale Veranstaltungen durchgeführt.