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Minister Vigener ehrt verdiente Bürger mit der Pflegemedaille des Saarlandes / 14 Bürgerinnen und Bürger aus dem Saarpfalz-Kreis ausgezeichnet

Anerkennung und Dank für Einsatz und Engagement pflegender Angehöriger

Saarbrücken – „Der Hauptanteil der Pflege wird auch im Saarland immer noch von Familien und Angehörigen geleistet. Um das Augenmerk noch stärker auf den Einsatz pflegender Angehöriger zu lenken, hat sich die Landesregierung entschlossen, herausragendes und unentgeltliches Engagement in den Vordergrund zu stellen. Mit der Verleihung der Pflegemedaille zeichnen wir Mitbürger aus, die im familiären Umfeld still und leise großartiges im Bereich der Pflege und Betreuung geleistet haben”, so Sozialminister Vigener bei der heutigen Verleihung der Pflegemedaille des Saarlandes in Blieskastel. Ausgezeichnet wurden 14 Bürgerinnen und Bürger aus dem Saarpfalz-Kreis, die nahe Angehörige im häuslichen Bereich über mindestens fünf Jahre gepflegt haben oder zum Teil immer noch pflegen und betreuen.

„Damit haben Sie sich nicht nur um Ihre Angehörigen verdient gemacht”, unterstrich der Minister. „Das was Sie tun oder getan haben, ist eine wichtige Dienstleistung, die nicht nur Privatsache ist. Sie haben damit auch ein wichtiges Beispiel gegeben für die Gesellschaft, indem Sie bereit sind, selbst anzupacken, statt den Staat für alles verantwortlich zu machen”, so Vigener. Deshalb sei es wichtig, wegen der Verdienste um die Angehörigen und um das gesellschaftliche Miteinander durch die Verleihung der Pflegemedaille des Saarlandes und der entsprechenden Urkunde ein Zeichen der Wertschätzung zu setzen.

Oft ist die häusliche Pflege nur mit ergänzendem Einsatz von professioneller Hilfe möglich. Deshalb hat das Land durch die gesetzlichen Veränderungen im Pflege-Weiterentwicklungsgesetz reagiert und wichtige Verbesserungen auf den Weg gebracht. So wurden durch die Einführung von Pflegestützpunkten Informations- und Beratungsangebote sowie Hilfen und Dienstleistungen für die Betreuung und Pflege von alten, pflegebedürftigen und demenziell erkrankten Menschen geschaffen.

„Die demographische Entwicklung wird zu einer steigenden Anzahl von Pflegebedürftigen führen, während gleichzeitig die Anzahl derjenigen Menschen, die für die Pflege eines Angehörigen zuhause zur Verfügung stehen, abnimmt. Deshalb setzen wir uns für Berufstätige, die einen Angehörigen pflegen ein”, so der Minister. Durch die Einführung einer Pflegezeit wurde der seit langem vom Saarland erhobenen Forderung nach Freistellung der pflegenden Angehörigen von ihrer beruflichen Tätigkeit mit einem Rückkehrrecht an den Arbeitsplatz entsprochen. Die gesetzlich vorgesehene Freistellung von 6 Monaten wird nicht als ausreichend angesehen. Um eine wirksame Entlastung pflegender Angehöriger zu erreichen, wird eine Freistellung für mindestens 1 Jahr als notwendig angesehen, wobei eine mögliche Verlängerung der Freistellung bis zu 3 Jahren der aktuellen Situation pflegender Familienangehöriger entspricht.

Trotz der Stärkung der Pflege im häuslichen Bereich ist der Wechsel in eine stationäre Einrichtung nicht immer zu vermeiden. „Auch hier haben wir Sorge getragen, dass im Saarland inzwischen ein ausreichendes Platzangebot in den Städten und Gemeinden vorgehalten wird”, unterstrich der Sozialminister. Die Landesregierung habe seit 1999 viele Anstrengungen unternommen, um die Qualität in den 139 saarländischen Alteneinrichtungen im Saarland weiter auszubauen und zu steigern. „Gemeinsam mit der Saarländischen Pflegegesellschaft wurde die Website http://www.pflegeheime-saar.de installiert. Sie gibt Einblicke über die einzelnen Einrichtungen und sorgt somit für mehr Transparenz für Angehörige und Bewohner. Zudem wurde das „Saarländische Plus” geschaffen, dass eine Vergleichbarkeit der Einrichtungen bei der Zertifizierung und im Qualitätsmanagement sichert”, erklärte Vigener.

Abschließend ehrte Sozialminister Vigener 14 Bürgerinnen und Bürger mit der Pflegemedaille des Saarlandes und überreichte ihnen als Anerkennung der Landesregierung die Dankurkunde. Ausgezeichnet für ihr besonderes soziales Engagement wurden: Irene Walle (Wecklingen), Monika Luck (Ballweiler), Ingrid und Dieter Schmidt (Brenschelbach), Sabine Neumüller (Brenschelbach), Ingrid Kayser (Blieskastel), Melitta Lay (Blickweiler), Margit Blum (Erfweiler-Ehlingen), Agnes Collet (Erfweiler-Ehlingen), Irene Donner (Erfweiler-Ehlingen), Reinhold Luckas (Erfweiler-Ehlingen), Gerlinde Theis (Erfweiler-Ehlingen), Josef Schild (Heckendalheim), Eheleute Annerose und Gisbert Wagner (Heckendalheim), Dorothea Fickinger (Heckendalheim)

Hintergrund:

Bundesweit werden 92 Prozent aller Pflegebedürftigen innerhalb des näheren Familienumfeldes gepflegt. In 28 Prozent der Fälle wird diese Arbeit vom Ehe- oder Lebenspartner geleistet. Zu 36 Prozent pflegen Kinder ein Elternteil, mit 26 Prozent überwiegt der Anteil der Töchter. Schwiegertöchter kümmern sich in sechs Prozent der Fälle um ein Elternteil ihres Ehemannes.