Saarbrücken – 31, 5 Mio Euro werden in den Neubau eines Forschungsgebäude für die Physiologie auf dem Homburger Klinikcampus investiert. Dazu hat der Wissenschaftsrat nicht nur grünes Licht gegeben, sondern gleichzeitig auch zugesagt, die Investition mit 50 % Bundesmitteln zu fördern. Das Saarland wird die andere Hälfte des Baus und der Ausstattung mit Großgeräten finanzieren.
Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Joachim Rippel: “Der Antrag des Saarlandes wurde von den Gutachtern als zukunftsweisend, überregional bedeutend und in dieser Form einmalig in der Bundesrepublik bewertet. Damit hat sich der Forschungsstandort Saarland auch dank seiner Schwerpunktsetzung in der Universität und der Innovationsstrategie erneut profiliert.” Der Neubau des Zentrums besitze höchste Priorität auf Universitäts- und Landesebene, betonte Minister Rippel. Es wird erwartet, dass das Zentrum über Haushalts- und Drittmittel mindestens 50 neue Stellen innerhalb der nächsten Jahre schaffen wird.
Mit dem Neubau des Center for Integrative Physiology and Molecular Medicine (CIPPM)” soll 2009 begonnen werden.
Hintergrund: Das Forschungsprogramm des CIPMM wurde von fünf Professoren entwickelt. Ungefähr 10 Arbeitsgruppen, die im Spannungsfeld zwischen biologischer Grundlagenforschung und medizinischer Anwendung forschen, sollen in den Neubau einziehen. Ziel ist nicht die Förderung der jeweiligen Exzellenz, sondern die Herstellung geeigneter Rahmenbedingungen für eine dem Arbeitsgebiet angemessene enge Vernetzung der Gruppen. Neben einer durch die Volkswagenstiftung neu eingerichteten “Five-Star” W3-Lichtenberg-Professur sollen zwei weitere W3-Professuren berufen und drei Nachwuchsgruppen eingerichtet werden.
Die Universität des Saarlandes hat den personellen Aufbau des Forschungsschwerpunkts mit einer entsprechenden, international angelegten Berufungspolitik unterstützt und vorbereitet. Im Rahmen des langfristigen Hochschulentwicklungsplans der Universität des Saarlandes wurden die Nano- und Biowissenschaften als ein Schwerpunkt definiert. Dieser Schwerpunkt werde im Forschungsprogramm des CIPMM mit der Untersuchung biologischer Prozesse in sub-µm Auflösung umgesetzt. Das CIPMM soll auch als Kristallisationskern für eine geplante Ansiedlung von außeruniversitären Institutionen der Max-Planck oder der Leibniz-Gemeinschaft dienen. Es ist außerdem vorgesehen, das Centrum zu einem wichtigen Baustein zur Integration der in Homburg angesiedelten Forschungseinrichtungen zu machen. Es soll dem virtuellen “Interdisziplinären Kompetenzzentrum Molekulare Medizin” einen räumlichen Fokus geben und vor allem als Klammer zwischen dem “Jose Carreras Center for Immuno and Gene Therapy” und dem “Institut für Neurobiologie und Neurodegeneration” der Klinik für Neurologie dienen. Damit werde es zur weiteren Profilbildung der Medizinischen Fakultät beitragen.