Berlin – Mit allzu ehrgeizigen Expansionsplänen für den Baustoffkonzern HeidelbergCement hat der verstorbene Unternehmer Adolf Merckle sein Imperium an den Rand des Ruins getrieben. Auch Europas führenden Pharmahandelskonzern Phoenix haben die Schwierigkeiten in eine gefährliche Schieflage gebracht: Wie der Branchendienst APOTHEKE ADHOC berichtet, verpfändete Merckle vor vier Jahren Anteile am Mannheimer Pharmahändler, um die Übernahme des Zementriesen stemmen zu können.
Im Sommer 2005 hatte Merckle seinen Anteil an HeidelbergCement für 2,6 Milliarden Euro aufgestockt. Als Sicherheit für das Darlehen eines Konsortiums um die Royal Bank of Scotland (RBS) trat Merckle unter anderem mehr als die Hälfte der Anteile an Phoenix ab.
Die Fremdfinanzierung ist von höchster Brisanz: Denn das Phoenix-Paket, das der schwäbische Unternehmer zum Ausbau seines Imperiums einsetzte, gehörte ihm nicht allein. Bis heute halten Minderheitsaktionäre Anteile an einer der Eigentümergesellschaften des Mannheimer Pharmahändlers.
Diese fühlen sich von Merckle in wirtschaftliche Geiselhaft genommen, zumal die verpfändeten Anteile angesichts der schwierigen Lage der Merckle-Gruppe derzeit nicht auszulösen sind. Im Gegenteil: Um eine eigene Zahlungsunfähigkeit zu verhindern, mussten auch die Phoenix-Dachgesellschaften dem Stillhalteabkommen mit den Merckle-Gläubigerbanken beitreten. In der vergangenen Woche übernahm der Treuhänder die Hoheit über sämtliche Anteile der Eigentümer. Ein kompletter Umbau der Gesellschafterstruktur ist nicht ausgeschlossen.
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APOTHEKE ADHOC wirft in einem mehrteiligen Themenspezial einen Blick auf Phoenix. Der Mannheimer Konzern war im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals zum Marktführer im europäischen Pharmahandel aufgestiegen.
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