Schwerin – Sozialministerin Manuela Schwesig hat am Dienstag den Landessozialbericht vorgestellt. Schwerpunkt des Berichtes ist die Situation der Menschen mit Behinderungen in Mecklenburg Vorpommern.
Der Bericht zeigt deutlich, dass sich die Lebenssituation im Land für Menschen mit Behinderungen in den vergangenen Jahren deutlich verbessert hat, sagte Ministerin Schwesig am Dienstag. So liegt zum Beispiel die Zahl der Kinder mit besonderem Förderbedarf, die eine integrative Kindertagesstätte besuchen sehr hoch. Von den 2.043 Kindern haben im Jahr 2010 ca. 91 Prozent eine solche Kindertagesstätte besucht. Im Bundesdurchschnitt lag die Quote bei knapp 80 Prozent. Positiv wertete die Ministerin den Einsatz der Expertenkommission zur inklusiven Bildung.
Der demographische Wandel hat auch Auswirkungen auf Menschen mit Behinderungen in Mecklenburg-Vorpommern. Derzeit haben 9,3 Prozent der Menschen im Land einen Behinderungsgrad von mehr als 50 Prozent. Im Jahr 2005 waren es noch 8,3 Prozent. Da ein Großteil der Behinderungen erst im Laufe des Lebens auftreten, ist dieser Anstieg vor allem mit der älter werdenden Bevölkerung zu begründen.
Die Situation auf dem Arbeitsmarkt hat sich für schwerbehinderte Menschen leicht entspannt. Zusätzliche Anstrengungen der Wirtschaft sind aber trotzdem weiterhin nötig. Die gesetzlich vorgeschriebene Quote von 5 Prozent wird in Mecklenburg-Vorpommern mit 4,6 Prozent nahezu erfüllt. Ministerin Schwesig forderte die Unternehmen aber auf, sich auch weiterhin verstärkt zu engagieren, um Menschen mit Behinderungen einzustellen.
Für die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention ist eine zukunftsorientierte Politik für und mit Menschen mit Behinderungen notwendig. Wir sind seit Jahren im Dialog mit Menschen mit Behinderungen. Schließlich gilt es, Politik gemeinsam mit den Betroffenen zu gestalten und auf ihre speziellen Bedürfnisse einzugehen, sagte Schwesig. Sie dankte in diesem Zusammenhang dem Integrationsförderrat des Landes.
Die Ministerin verwies darauf, dass Inklusion bedeutet, dass sich die Gesellschaft an den Bedürfnissen der Menschen mit Behinderung zu orientieren hat und nicht umgekehrt.