Tübingen, 01.07.2015 – Es ist das größte Geschenk, das man einem lebensbedrohlich erkrankten Menschen machen kann: Die Chance auf Heilung und ein neues, gesundes Leben. Mit Lukas Schmetz aus Erkrath (NRW) hat nun zum 50.000sten Mal ein DKMS-Spender Stammzellen für einen ihm unbekannten Blutkrebspatienten gespendet und ihm genau dieses bedeutende Geschenk gemacht.
„50.000 vermittelte Stammzelltransplantate durch DKMS-Spender – das sind so viele Lebenschancen wie Fußballfans in einem ausverkauften Stadion. Eine gigantische Zahl, die Patienten in aller Welt Hoffnung auf ein neues Leben schenkt! Das alles haben wir unseren großartigen DKMS-Spendern zu verdanken, die völlig uneigennützig Patienten in Not helfen. Sie beweisen jeden Tag, dass viele Menschen, die sich gemeinsam für eine gute Sache engagieren, etwas ganz Großes schaffen können – fernab von Ländergrenzen und Eigeninteressen. Ihnen sowie allen Unterstützern gilt unser ganzer Dank“, sagt DKMS-Geschäftsführerin Sandra Bothur. Hervorzuheben sei vor allem die gute Zusammenarbeit und das Vertrauen von behandelnden Ärzten, Transplantationszentren und nicht zuletzt die Hilfe von Geldspendern, die alle zum gemeinsamen Erfolg beigetragen hätten.
Für Lukas Schmetz war sein Einsatz für einen Menschen in Not selbstverständlich. „Natürlich bin ich dabei, wenn jemand meine Hilfe braucht, das steht für mich absolut im Vordergrund. Jeder, egal wo er auf der Welt wohnt, sollte die gleichen Chancen auf Leben haben.“ Nach seiner Spende am 25. Juni 2015 in Köln erfuhr der 26-jährige BWL-Student, dass seine Stammzellen für einen 54-jährigen Blutkrebspatienten in den USA bestimmt sind. „Das hat mich sehr bewegt, zu hören – ich hatte wirklich Gänsehaut. Er ist in dem Alter meiner Eltern und könnte also mein Vater sein. Ich hoffe sehr, dass alles klappt und ich drücke ihm die Daumen. Vielleicht gibt es ja auch die Möglichkeit, dass wir uns irgendwann kennen lernen.“ Der begeisterte Fußballer, der als Verteidiger beim VfB 03 Hilden in der Bezirksliga spielt, startete direkt einen Aufruf: „Macht alle mit! Ich kann nur an alle appellieren, ob in Deutschland oder sonst wo auf der Welt, sich registrieren zu lassen.“
Jedes Jahr erkranken weltweit mehr als 917.000 Menschen an Blutkrebs, alle 35 Sekunden erhält ein Mensch die niederschmetternde Diagnose, die jeden überall auf der Welt treffen kann. Für viele Blutkrebspatienten ist die Übertragung gesunder Stammzellen eines Fremdspenders die einzige Chance auf Überleben. Entscheidend ist dabei vor allem die Übereinstimmung der Gewebemerkmale, die regional und ethnisch unterschiedlich sind. Die DKMS-Familie, 1991 gegründet und mittlerweile die größte, international arbeitende Stammzellspenderdatei, versorgt Patienten aus 52 Ländern – ihr Anteil an vermittelten Stammzellspenden beträgt weltweit über 38 Prozent (Quelle: WMDA, Dezember 2014). Jeden Tag spenden mindestens 18 DKMS-Spender Stammzellen oder Knochenmark für einen Blutkrebspatienten, Tendenz steigend.
Um Patienten schnellstmöglich versorgen zu können, setzt die DKMS alles daran, bei der Spendervermittlung immer schneller und effizienter zu werden. Wichtigstes Qualitätsmerkmal ist dabei die hohe Typisierungsqualität der registrierten Spender, bei der die DKMS führend ist: Alle neuen Spender werden grundsätzlich in zwölf transplantationsrelevanten HLA-Merkmalen hochaufgelöst
typisiert. Zusätzlich werden bei DKMS-Spendern direkt nach der Neuaufnahme zusätzliche aussagekräftige Parameter wie KIR, CMV, CCR5, AB0 und Rhesus-Faktor bestimmt. Diese hohe Typisierungsqualität beschleunigt die Suche nach dem richtigen „Treffer“ in der Spenderdatei enorm – eine wichtige Qualitätssteigerung im Sinne der Patienten. „Gemeinsam haben wir bereits viel geschafft. Aber es gibt für uns noch viel mehr zu tun. Unser Ziel ist es auch in Zukunft, immer mehr Patienten zu retten, die zu sterben drohen. Die Motivierung und Registrierung möglichst vieler neuer Spender über die Ländergrenzen hinweg ist deshalb außerordentlich wichtig“, so Bothur.
Über die DKMS Familie
Die DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei gemeinnützige Gesellschaft mbH sucht und vermittelt Stammzellspender für Menschen mit Blutkrebs und anderen Erkrankungen des blutbildenden Systems. Mit weltweit über 5,3 Millionen Registrierten (davon mehr als 3,9 Millionen in Deutschland) und 50.000 ermöglichten Stammzelltransplantationen ist sie die weltweit größte Stammzellspenderdatei. Den Anstoß zur Gründung gab 1991 das Schicksal der an Leukämie erkrankten Mechtild Harf, die eine Stammzelltransplantation benötigte. Mit dem Ziel, gemeinschaftlich noch mehr Leben zu retten, engagiert sich die DKMS seit 2013 verstärkt in der Forschung und weitet ihre Arbeit auch auf andere Länder aus. Bisher ist sie in den USA (Delete Blood Cancer DKMS), Polen (DKMS Polska), Spanien (Fundación DKMS España) und in Großbritannien (Delete Blood Cancer UK) vertreten. Weitere Länder sollen folgen, um den Kampf gegen Blutkrebs immer öfter zu gewinnen.
Weitere ausführliche Informationen finden Sie unter www.dkms.de