Berlin – Mehr als 20.000 Arzneimittel sind ab dem 1. September in den Rabattverträgen erfasst, die etwa 200 Krankenkassen und rund 60 Pharmahersteller miteinander abgeschlossen haben. Damit hat sich das derzeit noch unbezifferbare Einsparpotenzial der Krankenkassen weiter erhöht, teilte die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände mit. Demnach haben die Rabattarzneimittel einen Anteil von etwa 18 Prozent an den rund 110.000 apothekenpflichtigen Arzneimitteln. Jede Apotheke muss inzwischen fast 10 Millionen Computer-Datensätze verarbeiten.
“Im Jahr 2008 dürfen sich die Startprobleme dieses Frühjahrs auf keinen Fall wiederholen”, mahnt Hermann Stefan Keller, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), mit Blick auf die bevorstehenden Neuverhandlungen von Kassen und Herstellern. “Rabattverträge dürfen nur bei voller Lieferfähigkeit und unter Berücksichtigung mehrerer Hersteller geschlossen werden, um die Patienten zeitnah versorgen zu können.” Keller zufolge fehlt bei den Krankenkassen immer noch die notwendige Transparenz der gewährten Rabatte, um die Einsparungen im Arzneimittelsektor beurteilen zu können.
Seit dem 1. April haben Rabattarzneimittel Vorrang vor anderen wirkungsgleichen Präparaten. Die enormen Anlaufschwierigkeiten in den Apotheken resultieren aus den Lieferengpässen einiger Hersteller, die von den Apotheken mit einem erheblichen Mehraufwand zum Wohle der Patienten geschultert werden. Die Lieferfähigkeit der Hersteller an den Großhandel unterscheidet sich immer noch deutlich von der tatsächlichen Verfügbarkeit der Rabattarzneimittel in jeder der 21.500 öffentlichen Apotheken.
Diese Pressemitteilung und weitere Informationen finden Sie auch unter http://www.abda.de.