Tuttlingen – Mit Tricks aus der Natur lassen sich Instrumente konstruieren, die die knochenharte Handarbeit von Chirurgen erleichtern. Eine schonende Plasmatechnik könnte Kunststoffteile preiswerter und umweltfreundlicher für Anwendungen in der Medizintechnik präparieren. Neuartige Feuchtesensoren könnten signalisieren, ob die Mikroelektronik in einem Implantat wasserdicht verkapselt ist. Hightech-Themen wie diese beherrschen das MedicalMountains Innovationsforum am 25. Oktober in der Tuttlinger Stadthalle.
Das Forum richtet sich an mittelständische Unternehmen, die auf der Suche nach neuen Produkten und technischen Lösungen sind. Im Mittelpunkt steht der direkte Dialog zwischen Forschern, Entwicklern und Herstellern, um den Technologietransfer in der Medizintechnik zu beschleunigen. Die Teilnehmer können mit den Referenten aus der Wissenschaft und forschenden Industrie über gemeinsame Entwicklungsschritte oder über die kommerzielle Verwertung der vorgestellten Innovationen sprechen. Bis zum 28. September gilt der Frühbucherpreis. Mehr Informationen auf www.innovation-forum.eu.
Das Tuttlinger Innovationsforum ist eine Veranstaltung der regionalen Clusterorganisation MedicalMountains AG und der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg. Es findet zum vierten Mal im Zentrum der Medizintechnikindustrie statt. Auf dem Programm stehen 18 Kurzvorträge zu anwendungsreifen Entwicklungen aus der Forschung.
Die Schwerpunktthemen sind neue klinische Anwendungen, Beschichtungs- und Oberflächentechnik und intelligente Implantate. Mehrere Referenten stellen Bionik-Anwendungen vor. Beispielsweise lässt sich die Kraftübertragung an bestimmten chirurgischen Instrumenten verbessern, wenn man Konstruktionsmerkmale von Katzengebissen und Anakonda-Schlangen übernimmt. Zur Eröffnung sprechen unter anderem Prof. Thomas Schmitz-Rode von der RWTH Aachen über innovative Technologien für die personalisierte Medizin und Prof. Erwin Keeve von der Berliner Charité über die Operationstechnik der Zukunft.
Die EU fördert das Forum über das Enterprise Europe Network und das AlpineSpace-Programm. Weiterer Sponsor ist Chemgineering, ein weltweit agierendes Beratungs- und Engineering-Unternehmen.