München – am 6. März im Schloss Nymphenburg, 19:00 Uhr, Südliches Schlossrondell 1, 80638 München
In gewohnter Offenheit diskutieren wir Themen, die viele Menschen beschäftigen: Gesundheitswirtschaft und Pflegenotstand.
Es erwarten Sie interessante Gäste, kreative Vorträge und konkrete Lösungschancen.
“Was der Aschermittwoch nicht nur der Politik zu sagen hat”, formulierte treffend Heribert Prantl am 11. Februar 2018 in der Süddeutschen: “Kaufleute und Betriebswirtschaftler haben aus der Medizin eine Industrie gemacht; sie haben die Krankenbehandlung ökonomisiert. Das bekommt den Ärztinnen und Ärzten nicht, den Pflegerinnen und Pflegern nicht, den Patienten auch nicht. Für Kranke sind Faktoren wichtig, die in betriebswirtschaftlichen Programmen keine oder kaum eine Rolle spielen: Zeit, Geborgenheit – und, ja manchmal, auch wenn es altmodisch klingt: Barmherzigkeit. Von einem Oberarzt habe ich den Satz gehört: “In dem Augenblick, in dem ärztliche Fürsorge vorrangig dem Profit dient, egal ob dem eigenen oder einem fremden, hat er die wahre Fürsorge verraten.” Ich denke, er hat recht.” (Link zur Süddeutschen Zeitung)
Die Antwort auf den Politischen Aschermittwoch
Ärztliche Antworten auf die Krankheiten der Politik, schwesterlichen Rat für die Angst vor dem Pflegenotstand – der Medizinische Aschermittwoch spricht wieder Klartext, agiert konstruktiv und frech und bleibt dabei demütig und bescheiden.
Auch dieses Jahr provoziert die St. Leonhards-Akademie mit dem Medizinischen Aschermittwoch. Auf den Klamauk der Politischen Aschermittwoch-Veranstaltungen der Parteien antworten wir mit klaren Analysen und kreativen Lösungskonzepten. Die Pflege und ihr Verhältnis zur Medizin, das Team Arzt/Ärztin und Schwester/Pfleger stehen diesmal im Zentrum der Vorträge und Diskussionen.
Medizinischer Aschermittwoch: was im vergangenen Jahr im Lovelace München unter dem Motto „Vertrauen in die Medizin“ begann, wird dieses Jahr im Schloss Nymphenburg fortgesetzt. Schwerpunkt des jetzigen Dialogs mit dem Publikum ist das Thema Pflegenotstand und Gesundheitswirtschaft. Diesmal macht der Berufsverband der Präventologen als Partner mit. Gesundheitsförderung, Gesundheitskompetenz und Prävention können Pflegebedürftigkeit verhindern und das Gesundheitssystem menschlicher machen.
Pflegenotstand und Gesundheitswirtschaft
Die fünf Gäste
- Andreas Kahl, Pflegepolitischer Sprecher Bündnis90/Die Grünen im Bayerischen Landtag,
- Monika Baumgartner, Schauspielerin und die Mutter in der TV-Serie „Der Bergdoktor“,
- Ursula Benke, Pflegedienstleitung und Geschäftsführerin der Caritas-Sozialstation St. Hedwig e. V. in Eltmann, Unterfranken,
- Monika Hohlnaicher-Kern, Pflegedozentin und Pflegedienstleitung von „Betreuung persönlich“ in Übersee, Chiemgau und
- Ellis Huber, Vorstandsmitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin e.V., Vorsitzender des Berufsverbandes der Präventologen e.V. sowie Leiter und Geschäftsführer der St. Leonhards-Akademie gGmbH
präsentieren Diagnosen und therapeutische Strategien für eine patientenorientierte und wirtschaftliche Medizin und Pflege. Es geht dabei um Selbstbestimmung, soziale Gesundheit, ein solidarisches Miteinander und um die Würde im Alter. Moderiert wird die Veranstaltung mit Beteiligung des Publikums von Ursula Maria Lang, freie Journalistin und Pressesprecherin der gemeinnützigen St. Leonhards-Akademie.
Betreuung persönlich im Chiemgau
Ein Leuchtturmprojekt für Bayern ist die Initiative „Betreuung persönlich“. Dieses 2018 gegründete Projekt setzt auf Nachbarschaftshilfe in der Kranken- und Altenpflege. Gut bezahlte Pflegekräfte aus der Region sorgen dafür, dass pflegebedürftige Menschen zu Hause ein weitgehend selbstbestimmtes Leben führen können. Werte wie Nähe, Vertrauen, individuelle Freiheit und soziale Verantwortung prägen ihr Handeln. Die Referentin Monika Hohlnaicher-Kern, Pflegedienstleitung von “Betreuung persönlich” kennt die Bedürfnisse von Pflegekräften, die ihre Patienten gut versorgen wollen und wird aus ihrer Praxis berichten.
Die Stimme der Bevölkerung
Die Schauspielerin Monika Baumgartner weiß aus eigener Erfahrung was häusliche Pflege bedeutet. Sie betreute jahrelang ihre Mutter und holte sie aus dem Heim nach Hause zurück. Ihr Credo ist Menschenwürde, achtsames Miteinander und Liebe und Zusammenhalt in der Familie. So kennen wir sie als Mutter des Bergdoktors. Die TV Serie spiegelt die Sehnsüchte der Menschen wider und fasziniert ein Millionenpublikum.
Pflegepolitik und Medizin
In der Diskussion werden Modelle menschenwürdiger und bezahlbarer Pflege vorgestellt und diskutiert. Ein Pflegenotstand muss nicht auftreten, wenn die richtigen Wege politische Unterstützung finden. „Liebe statt Valium“ propagiert Dr. Ellis Huber. Mit dem gleichnamigen Buch setzte er sich schon vor Jahrzehnten für Beziehungsmedizin und Beziehungspflege im Gesundheitswesen ein. Als Gesundheitspolitiker engagiert er sich für entsprechende Weichenstellungen im Gesundheitswesen. Dieses Engagement teilt er mit Andreas Krahl, der als Bankkaufmann die Welt des Geldes kennt und dann Gesundheits- und Krankenpfleger wurde. Als Abgeordneter im Bayerischen Landtag steht er für eine patientenorientierte Pflege. Er ist Mitglied des Ausschusses für Gesundheit und Pflege, Pflegepolitischer Sprecher und Sprecher für Seniorenpolitik der Grünen und Mitglied des Landesgesundheitsrates Bayern und setzt sich umfassend für strukturelle Verbesserungen in der Pflege ein.
Caritas in Unterfranken
Zufriedene Pflegekräfte und Patienten, Familienpflege und Würde im Alter, dafür engagiert sich auch Ursula Benke, die Pflegedienstleiterin der Caritas Sozialstation im unterfränkischen Eltmann. Sie leitet ein Sozialunternehmen mit 42 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und kennt die Grenzen des Systems und die Hindernisse der Gesundheitswirtschaft: „Der alte Mensch, der Hilfe benötigt, ist zwar Patient, aber er ist vor allem Mensch, ein Mensch mit vielen Erfahrungen und einer langen Geschichte. Er ist durch seine Einschränkungen oft hilflos geworden, nie aber würdelos.“
Musik und Kulinarik
Umrahmt wird der Medizinische Aschermittwoch von dem Musiker-Ehepaar Angie und Gregor Lang. Mit ihren selbstkomponierten Liedern verzaubert die Sängerin Angie Lang ihre Zuhörer mit berührenden Bildern und Geschichten. Die Musik schenkt Raum zur Besinnung, animiert zum Nachdenken und Reflektieren der angesprochenen Themen. Ihre Inspirationen für ihre Lieder erhält die Allgäuerin aus ihren Begegnungen mit unterschiedlichsten Menschen aller Kulturen. Begleitet wird sie von ihrem Mann Gregor Lang, der im Wechsel mit sanften Klaviertönen und rhythmischen Gitarrenklängen ihre Lieder unterstreicht.
Passend zum Aschermittwoch gibt es Biobrot aus der Hofpfisterei München und Lebendiges Wasser der St. Leonhardsquellen. Der Eintritt ist frei.