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Medizinische Versorgungszentren halten oft nicht, was sie versprechen

Pressemitteilung der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag

Berlin – In der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleinen Anfrage der Fraktion DIE LINKE (BT-Drs. 16/6081) werden einige Unzulänglichkeiten der Medizinischen Versorgungszentren (MVZen) deutlich. Der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion, Frank Spieth, erklärt dazu:

Die ambulante ärztliche Versorgung muss dringend verbessert werden. Es besteht die Notwendigkeit, Formen der integrierten Versorgung einzuführen, um die endlichen Ressourcen des Gesundheitswesens sinnvoll einzusetzen. Eine Idee, die dabei richtigerweise aufgegriffen wurde, ist die der Polikliniken, die es bereits in der DDR gab und die nach der Wiedervereinigung aus ideologischen Gründen abgewickelt wurden.

Seit dem 1. Januar 2004 gibt es nun die Möglichkeit, die Kompetenzen mehrerer Ärzte in so genannten Medizinischen Versorgungszentren (MVZen) zu bündeln. Das hat für den Patienten zumindest in der Theorie den Vorteil, dass er bei Überweisungen zu einem anderen Facharzt keine weiten Wege hat. Die Kommunikation zwischen verschiedenen Fachrichtungen soll mit den MVZen ebenfalls vereinfacht werden.

Die Vorteile dieser Versorgung gegenüber Einzel- und Gemeinschaftspraxen sind aber nur dann zu erreichen, wenn ein MVZ eine gewisse Größe erreicht und Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen kooperieren. Gesetzlich vorgeschrieben ist jedoch nur eine Mindestgröße von nur zwei Ärzten verschiedener Fachrichtungen. Die Folge: In der Praxis sind breit gefächerte MVZen die Ausnahme. Von 733 MVZen bieten lediglich 15 den Patienten Ärzte aus fünf oder mehr Fachgebieten. Die eigentlich angestrebte umfassende Versorgung der Patienten unter einem Dach wird damit konterkariert.

Ein weiteres Problem sind die von Klinikketten betriebenen MVZen. Stillgelegte Arztpraxen werden von Investoren gekauft, um den “Drehtüreffekt” zu nutzen: Patienten kommen ins ambulante Klinikketten-MVZ und werden dann aus dem eigenen ambulanten Bereich stationär in ein Krankenhaus derselben Kette eingewiesen. Bereits 33 MVZen sind bereits im Besitz der vier großen Klinikketten Helios, Rhön, Asklepios und Sana. Das ist eine schlimme Fehlentwicklung, die in keiner Weise zu einer besseren Versorgung unterversorgter Gebieten führt.

Fazit: Die Zahlen, die die Bundesregierung in ihrer Antwort vorlegt, zeigen, dass ihr Versuch, die an sich gute Idee der Polikliniken fortzuführen, in dieser Form gescheitert ist und dringend einer Kurskorrektur bedarf.