Martinsried – Der diesjährige Nobelpreis für Medizin geht an drei Virologen, die das Hepatitis-C-Virus (HCV) entdeckt haben. Dies rückt die Hepatitis C in den Fokus – und das ist gut so, denn diese Krankheit ist dank moderner Medikamente heute fast immer heilbar, bleibt aber viel zu oft unentdeckt.
Hepatitis C ist eine Viruserkrankung, die hauptsächlich über Blut-zu-Blut-Kontakt übertragen wird. Unbehandelt kann sie zur Leberzirrhose, Leberzellkrebs und letztlich zum Tod führen.1,2 Dank moderner antiviraler Medikamente hat diese chronische Infektionskrankheit viel von ihrem Schrecken verloren, denn die Virusinfektion ist heute bei fast allen Betroffenen heilbar.3 Gilead Sciences hat in der Entwicklung dieser bahnbrechenden Arzneimittel Pionierarbeit geleistet und eines der ersten direkt antiviral wirkenden Medikament gegen Hepatitis C entwickelt. Neuere Therapieoptionen mit kombinierten Wirkstoffen bilden die Basis für die Zielsetzung der Bundesregierung4 sowie der Weltgesundheitsorganisation (WHO)5, die Hepatitis C bis zum Jahr 2030 weitestgehend zu eliminieren.
Die maßgeblichen Grundlagen für diese positive Entwicklung in der Infektiologie haben die drei Virologen Prof. Harvey J. Alter, Prof. Michael Houghton und Prof. Charles M. Rice gelegt, die für die Entdeckung des Hepatitis C Virus kürzlich mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet wurden. Die Forschungsergebnisse der drei Wissenschafter haben den Weg dafür bereitet, dass die Elimination der Infektionskrankheit Hepatitis C heute eine realisierbare Aussicht darstellt und so vielen Menschen eine Chance auf Heilung ermöglicht.
Aufklärung über Hepatitis C ist notwendig, um Dunkelziffer zu senken
Das Tückische an der Hepatitis-C-Virusinfektion ist, dass sie oft jahrelang ohne Beschwerden bzw. erkennbare Anzeichen bleibt, die Erkrankung aber weiter fortschreitet und – besonders in der symptomlosen Phase – der Erreger unwissentlich verbreitet wird. Aus diesem Grund ist die Information über die Erkrankung sowie die Ansteckungswege vor allem bei Risikogruppen so wichtig.
Aufgrund des Hauptübertragungsweg (Blut-zu-Blut-Kontakt) besitzen u.a. Männer, die Sex mit Männern haben oder Menschen mit einer akuten oder zurückliegenden Suchterkrankung (mit intravenösem oder nasalem Drogen-gebrauch) ein erhöhtes Risiko, sich mit Hepatitis C zu infizieren.3 Gleichzeitig haben Dorgenkonsumierende aber auch unter Umständen einen schlechteren Zugang zu Testungen und Therapien. Das gilt ebenfalls für eine andere Risikogruppe – (ehemalige) Insassen von Justizvollzugsanstalten.3 Die Elimination der Hepatitis kann nur dann Realität werden, wenn diese Risikogruppen erreicht und über Hepatitis C und deren gesundheitliche Folgen aufgeklärt werden.
Mit der Initiative MOVE unterstützt Gilead Sciences Einrichtungen wie z. B. Drogenberatungsstellen dabei, zielgruppengerecht über HCV aufzuklären und Betroffene auf dem weiteren Weg zu unterstützen. Damit verfolgt MOVE das Ziel, einen besseren Zugang zur Gesundheitsversorgung für vulnerable Patientengruppen zu schaffen. Vulnerabel sind Menschen, die aufgrund ihrer Lebensumstände – z. B. Obdachlose, Personen mit Migrations-geschichte etc. – nur einen eingeschränkten Zugang zur medizinischen Versorgung haben. Das Ziel von MOVE: Diesen Menschen soll die Chance auf eine mögliche Heilung und ein gesünderes Leben nicht entgehen!
Die Hepatitis C ist ein besonders probates Beispiel dafür, wie wichtig der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die tägliche Versorgungspraxis ist. Die herausragende Grundlagenforschung der drei Nobelpreisträger stellt die Initialzündung für eine fast beispiellose Erfolgsgeschichte im Kampf gegen die potenziell todbringende Krankheit Hepatitis C dar. Aufklärung, enge Kooperationen mit patientennahen Organisationen und konkrete Projektarbeit wie Gilead sie mit MOVE unterstützt, leisten einen Beitrag dazu, dass wissenschaftliche Erkenntnisse auch in praktische Versorgung münden. Denn jeder Mensch mit HCV-Infektion sollte die Versorgung erhalten, die benötigt wird – unabhängig von den Lebensumständen.
Weitere Informationen zu Hepatitis C und der Initiative MOVE:
www.initiative-pro-leber.de
www.m-ove.info
Über Gilead Sciences
Gilead Sciences ist ein biopharmazeutisches Unternehmen, das innovative Arzneimittel für medizinische Bereiche erforscht, entwickelt und vermarktet, in denen hoher Bedarf an medizinischem Fortschritt besteht. Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Versorgung lebensbedrohlich erkrankter Patienten weltweit voranzubringen. Gilead hat seinen Hauptsitz in Foster City, Kalifornien und ist in 30 Ländern weltweit vertreten.
Literatur:
1 Robert Koch-Institut (RKI). Hepatitis C, RKI-Ratgeber; www.rki.de/DE/Content/ Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_HepatitisC.html; (letzter Zugriff: Oktober 2020)
2 Robert Koch-Institut. Epidemiologisches Bulletin 30/31 2020
3 Sarrazin C et al. S3-Leitlinie „Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Hepatitis C-Virus (Hepatitis C) -Infektion“. Z Gastroenterol 2018; 56: 756–838
4 BMG. www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/5_Publikationen/Praevention/Broschueren/Strategie_BIS_2030_HIV_HEP_STI.pdf (letzter Zugriff: Oktober 2020)
5 WHO. Combating Hepatitis B and C to reach elimination by 2030; 2016; www.who.int/hepatitis/publications/hep-elimination-by-2030-brief/en/; (letzter Zugriff: Oktober 2020)