Hamburg – Sie tötet Krebszellen und entsorgt Bakterien: Nach neuen Untersuchungen ist das therapeutische Potenzial der Muttermilch viel größer als gedacht. Wie das Magazin GEO in seiner März-Ausgabe berichtet, hat die Immunologin Catharina Svanborg von der Universität Lund in der Milch ein “Killerprotein” entdeckt, das gegen Tumorzellen wirkt. Diese Eiweißwaffe namens “Hamlet” wird erst im Magen durch Säure scharf gemacht. Besonders Krebszellen nehmen die Substanz in hoher Dosis auf – und sterben. Auch die unverdaulichen Zuckeranteile der Milch, die “Oligosaccharide”, sind kein unnützer Ballast, sondern haben eine therapeutische Funktion. Durchfallerreger, die normalerweise an den Zuckermolekülen der Darmwand andocken, heften sich an die entsprechenden Strukturen der Oligosaccharide und werden so entsorgt. Angesichts zunehmender Antibiotika-Resistenz hält der US-Mediziner David Newburg die Milch für eine Medizin mit Zukunft: “In Säugern funktioniert sie seit Tausenden von Jahren.”
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