Mehr Reichweite im Gesundheitsmarkt

Schließen

Registrierung

Melden Sie sich noch heute an, um gezielt und effektiv Ihre Nachrichten in der Gesundheitsbranche verbreiten zu können.

Kontoinformationen

Ansprechpartner:in

Adresse

Kontakt

Es wurde eine E-Mail zur Bestätigung an Sie gesendet. Nach der Bestätigung sind Sie erfolgreich registriert.


Medikamentenabhängigkeit – die stille Sucht / Neuer Leitfaden für Ärzte gibt Hinweise zur Behandlung gefährdeter Patienten

Pressemitteilung der Bundesärztekammer

Berlin – Vor einem leichtfertigen Umgang mit Medikamenten warnt die Bundesärztekammer. “Wir erliegen zu oft der Illusion, dass mit einer Tablette alle möglichen Befindlichkeitsstörungen beseitigt werden können. Dieses unreflektierte Reparaturbedürfnis verhindert eine ursachengerechte Therapie und kann schnell zu einer Gewöhnung, schlimmstenfalls zu einer Abhängigkeit von Medikamenten führen”, warnte Frau Dr. Astrid Bühren, Vorsitzende des Ausschusses “Sucht und Drogen” der Bundesärztekammer, bei der heutigen Vorstellung des Leitfadens “Medikamente – schädlicher Gebrauch und Abhängigkeit”.

Der in Zusammenarbeit mit der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft und Fachleuten des Suchthilfesystems sowie Vertretern von Patientenorganisationen erarbeitete Leitfaden soll zu einer frühen Erkennung von suchtgefährdeten Patientinnen und Patienten beitragen und Ärztinnen und Ärzten Hilfestellung bei der Behandlung einer bereits bestehenden Medikamentenabhängigkeit geben.

Jeder 6. erwachsene Bundesbürger versucht mindestens einmal pro Woche mit einem Medikament sein Befinden zu verbessern. Dazu gehören insbesondere Schlaf-, Beruhigungs- und Schmerzmittel. Der oft schleichende Prozess einer Abhängigkeit wird von der Außenwelt kaum bemerkt. Experten schätzen, dass inzwischen etwa 1,5 Millionen Menschen in Deutschland medikamentenabhängig sind. Mit dem Alter steigt die Gefährdung; Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer.

Etwa 80 Prozent der Erkrankten sind von rezeptpflichtigen Beruhigungsmitteln wie Benzodiazepinen abhängig, die vor allem bei unspezifischen Symptomen wie Niedergeschlagenheit, Unausgeglichenheit und Lustlosigkeit sowie Angst- und Stresssymptomen verschrieben werden. “Gerade bei Benzodiazepinen besteht die Gefahr, dass eine exakte Diagnostik und indikationsgerechte Behandlung dieser Beschwerden verhindert wird. Deshalb sollten Ärzte bei der Verordnung solcher Arzneimittel sowohl auf die Verschreibungsdauer als auch die verordneten Mengen achten und Vorsicht bei Wiederholungsrezepten sowie Doppelverordnungen walten lassen”, sagte Bühren.