Düsseldorf – Seit Jahren ist der von der MEDICA Deutsche Gesellschaft für Interdisziplinäre Medizin e. V. getragene Kongress ein wesentlicher integraler Bestandteil der MEDICA. Das Weltforum der Medizin ist die Top-Veranstaltung der gesamten Medizinbranche. Im letzten Jahr informierten sich fast 138.000 Fachbesucher über die neuesten Entwicklungen ihres beruflichen Betätigungsfeldes. Die Besucher schätzen an der MEDICA vor allem die einzigartige Verbindung zwischen wissenschaftlicher Information und fachlichem Meinungsaustausch beim Kongress einerseits und Produktschau mit fundierter Beratung andererseits, sagt Professor Dr. Werner A. Scherbaum, Präsident der MEDICA e. V. und Direktor der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie der Universitätsklinik Düsseldorf.
Inzwischen kommt etwa die Hälfte der Besucher aus dem Ausland und der Trend zur Internationalisierung hält weiter an. Um auch dem nicht-deutschsprachigen Publikum wissenschaftliche Informationen zu wichtigen Innovationen in der Medizin kompakt und praxisorientiert zu vermitteln, bietet der Kongress in diesem Jahr erstmals englischsprachige Kongress-Seminare mitten im Messegeschehen an, und zwar in einem neu eingerichteten MEDICA TECH FORUM in Halle 11 (E 70). An drei Tagen jeweils von 11 13 Uhr präsentieren hier hochkarätige Experten medizinische Hintergründe zu wichtigen Entwicklungen, die auch auf der Messe vertreten sind.
Den Auftakt macht das Thema Innovations in Endoscopy am Mittwoch unter Federführung von Professor Dr. Horst Neuhaus, Chefarzt der Medizinischen Klinik am Evangelischen Krankenhaus Düsseldorf. Neuhaus gilt als Koryphäe im Bereich der gastrointestinalen Endoskopie und ist ab Oktober 2010 auch Präsident der European Society of Gastrointestinal Endoscopy (ESGE).
Am Donnerstag stehen unter dem Titel Update in Valvular Heart Disease die Herzklappenerkrankungen und ihre Behandlung im Mittelpunkt. Weil dabei sowohl Kardiologie als auch Herzchirurgie gefragt sind, kommen beide Fachgebiete zur Sprache. Interdisziplinär ist demzufolge auch die Seminarleitung durch Professor Dr. Malte Kelm, Direktor der Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie, sowie Professor Dr. Artur Lichtenberg, Direktor der Klinik für Kardiovaskuläre Chirurgie, beide Universitätsklinikum Düsseldorf.
Am Freitag geht es bei New Developments in Neurology and Neuroradiology um aktuelle Entwicklungen bei neurologischen Erkrankungen. Professor Dr. Hans-Christoph Diener, Direktor der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Essen und international gefragter Kopfschmerzexperte, hat die renommiertesten Kollegen seines Fachs zu einer Präsentation des aktuellen Standes und jüngster Innovationen eingeladen.
Breites Spektrum an medizinischer Fort- und Weiterbildung
Neben diesem neuen, internationalen Kongressteil bietet der Veranstalter des MEDICA Kongresses, die MEDICA Deutsche Gesellschaft für Interdisziplinäre Medizin e. V., natürlich auch wieder ein breites Spektrum an medizinischer Fort- und Weiterbildung in deutscher Sprache. In zahlreichen Kursen, Seminaren und Diskussionsforen werden von Mittwoch bis Samstag aktuelle Entwicklungen aus Praxis und Klinik vorgestellt und von ausgewiesenen Experten im jeweiligen Fachgebiet bewertet. Erstmals gibt es Pro-und-Contra-Diskussionen zu kontroversen Themen in der Medizin wie Teure Medizin: Wer soll das bezahlen? am Mittwoch, Magenoperation bei Adipösen am Donnerstag und Stent versus Bypass am Freitag. Einen komprimierten Überblick über ein wichtiges klinisches Thema vermitteln die täglichen State-of-the-Art-Lectures von 9.00 bis 9.45 Uhr und 13.15 bis 14.00 Uhr, z. B. zu neuen Leitlinien bei Pankreaskarzinom oder Tonsillopharyngitis oder zu aktuellen Therapiemaßnahmen bei Herzinfarkt, Mammakarzinom oder Kollagenosen.
Schwerpunkt des Seminarprogramms sind ihrer Bedeutung entsprechend große Volkskrankheiten. An jedem der vier Kongresstage ist daher ein Halbtag z. B. für Herzkreislauferkrankungen, wichtige neurologisch-psychiatrische Krankheitsbilder, Krebs- oder Infektionskrankheiten reserviert. Neu im Programm ist ein Seminar zu den Möglichkeiten der Hörrehabilitation im höheren Lebensalter am Samstagvormittag, da auch die Schwerhörigkeit inzwischen zu den Volkskrankheiten zählt. Ergänzend zu diesem Ärzteseminar gibt es am Samstagnachmittag ein Forum zu Schwerhörigkeit und Tinnitus auch für Patienten. In den Fokus gerückt werden aber auch seltene Erkrankungen. Um die Schwierigkeiten der Diagnosestellung bei solchen Krankheitsbildern geht es in einem Seminar in Zusammenarbeit mit der ACHSE e. V. am Freitagvormittag.
Angesichts der zunehmenden Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit legte der Veranstalter besonderen Wert auf fachübergreifend konzipierte Seminare bei komplexen Krankheitsbildern. Beispiele dafür sind die Seminare zu palliativmedizinischen Aspekten, Prävention, Schwindel, Allergologie, Inkontinenz und verschiedenen Tumorerkrankungen.
In ihrer Gesamtheit bieten die Seminare eine hervorragende Möglichkeit, sich einen Überblick über den aktuellen Stand der klinischen Medizin zu verschaffen. Praktische Fertigkeiten können in den zahlreichen Übungskursen aufgefrischt werden, z. B. in den Bereichen Ultraschall, EKG, kardiopulmonale Reanimation, Koloileoskopie, Labor zurück in die Praxis oder Tropenmedizin. Um eine möglichst intensive Fort- und Weiterbildung zu gewährleisten, gibt es bei diesen Kursen Teilnehmerzahlbeschränkungen.
CURAC-Jahrestagung unter dem Dach der MEDICA
Am 18. und 19. November wird erstmals die Deutsche Gesellschaft für Computer- und Roboter-assistierte Chirurgie e. V. (CURAC) ihre 9. Jahrestagung curac2010 im Rahmen des Kongresses abhalten. Diese Jahrestagung hat sich als zentrales Forum im Bereich der computer- und roboterassistierten Chirurgie in Deutschland etabliert. Durch die Anbindung an die MEDICA als weltweit größte Fachmesse für Medizintechnik soll der interdisziplinäre Austausch zwischen Wissenschaftlern, Entwicklern und Anwendern in diesem noch jungen, hochinnovativen Gebiet weiter ausgebaut werden, betont CURAC-Präsident und Tagungsleiter Professor Dr. med. Dr. h. c. Jörg Schipper, der gleichzeitig auch Direktor der Hals-Nasen- und Ohrenklinik der Universität Düsseldorf ist.
Die CURAC-Gesellschaft fördert die wissenschaftliche Arbeit und deren praktische Umsetzung im Bereich der computer- und roboterassistierten Chirurgie. Sie knüpft und vertieft Beziehungen auf nationaler und internationaler Ebene zwischen Chirurgie, Informationstechnik, Ingenieurwissenschaften und verwandten Disziplinen und Fachgesellschaften. Mit diesem interdisziplinären Anspruch passt die CURAC-Jahrestagung ganz hervorragend zum MEDICA CONGRESS. Weitere Informationen unter http://www.curac.org.
Neu im Programm ist auch ein ganztägiges Anwenderforum Medizintechnik 2010 Implantate und Wundauflagen der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen AiF am Donnerstag, dem 18. November. Hier werden neuartige Konzepte und Materialien zum Einsatz für Implantate und Wundauflagen anhand konkreter Beispiele vorgestellt. Vorgesehen sind Tandemvorträge von jeweils einem Entwickler aus der Industrie und einem Anwender aus der Medizin.
Weitere Angebote betreffen ökonomische, rechtliche und berufspolitische Fragestellungen. So veranstaltet der Hartmannbund am Freitag ein ganztägiges Symposium zum Thema Arzt und Familie (k)ein Widerspruch?. Erstmals im Programm ist am Samstagvormittag ein Führungsseminar für Ärzte, das sich an alle Kolleginnen und Kollegen richtet, die eine Führungsposition anstreben oder bereits innehaben, ob in Klinik oder Praxis, in Netzwerken oder in der Gesundheitsindustrie. Auch für Fragen zur Praxisübernahme oder abgabe, zur Abrechnung, zum Arzthaftungsrecht und zur Zukunft des Arztberufs insgesamt stehen erfahrene Kollegen, Gesundheitsökonomen und Juristen zur Verfügung.
Neben diesen Veranstaltungen für ärztliches Publikum bietet der MEDICA CONGRESS auch wieder spezielle Fortbildungen für andere medizinische Berufsgruppen wie Pflegeberufe, medizinisch-technische Assistenten/Assistentinnen, Arzthelferinnen sowie Informationsforen für Patienten und Angehörige. Im Pflege-Forum am Freitag (19.11.) stehen neue Standards im Mittelpunkt sowie Tipps für einen stressfreien Arbeitsalltag. Das Arzthelferinnen-Forum widmet sich der professionellen Praxis-Organisation und dem Notfalltraining, und im MTA-Forum geht es um neue Anforderungen und deren Finanzierung. Am Samstag können sich Patienten und interessierte Bürger in insgesamt fünf kostenfreien Patienten-Foren zu den Themen Herzrhythmusstörungen, Rheuma, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Schwerhörigkeit und Tinnitus sowie Sarkoidose informieren.
Die MEDICA 2010 findet statt vom 17.-20. November 2010.
Informationen zur MEDICA, Weltforum der Medizin (Düsseldorf/ 17.-20.11.2010) sind online abrufbar unter: http://www.medica.de
Presseinformationen und Hintergrundartikel zur Trends zur MEDICA 2010: http://www.medica.de
Pressebilder: http://fotoservice.messe-duesseldorf.de
pm04d 09. September 2010