Bonn/Eltville, 28.06.12 – Der Geschäftsbereich “Gesundheit·Versorgung·Kommunikation” (gevko) der AOK Systems GmbH und der Praxissoftware-Hersteller medatixx haben sich auf eine umfassende Zusammenarbeit verständigt. “Wir setzen bis zum Jahresende die S3C-Schnittstelle der gevko in allen Arztinformationssystemen um”, kündigte medatixx-Geschäftsführer Jens Naumann am Donnerstag (28. Juni) an. “Mit der Kooperation gehen wir den Weg zur Etablierung eines IT-Standards für Selektivverträge konsequent weiter”, sagte gevko-Geschäftsführer Stefan Hahne.
Die gevko setzt mit ihrer inzwischen unter dem Markennamen “S3C weiterentwickelten Schnittstelle auf einen transparenten IT-Standard, der allen Software-Herstellern und allen an Verträgen beteiligten Partnern diskriminierungsfrei zur Verfügung steht. Einen solchen Standard für Selektivverträge fordert medatixx seit langem.
Naumann: “Bereits heute liegen uns zahlreiche Anfragen von Kunden zur IT-Umsetzung von Direktverträgen vor, die auf der S3C-Schnittstelle basieren. Diesen Kunden möchten wir es mit der Umsetzung ermöglichen, an den Verträgen teilzunehmen.”
Die kaum noch überschaubare Zahl individueller Umsetzungsregeln, zum Teil mit der Verpflichtung zum Verwenden von Fremdsoftware, verkompliziere und verteuere somit letztlich die IT-Umsetzung. “Wir wollen unseren Kunden jedoch nachhaltig wirtschaftliche, pflegbare, zukunftsfähige und ergonomische IT-Lösungen für die Teilnahme an Selektivverträgen zur Verfügung stellen. Deshalb setzen wir die S3C-Schnittstelle der gevko für unsere Praxissoftware-Lösungen ixx.concept, ixx.isynet, ixx.comfort und easymed um”, so Naumann.
Die Umsetzung der S3C-Spezifikationen bedeutet für die IT-Unternehmen eine vertragsübergreifende Standardentwicklung: Einmal programmierte Funktionen lassen sich für alle Verträge nutzen, die auf dem S3C-Standard basieren.
Die gevko geht deshalb davon aus, dass sich die S3C-Schnittstelle durch den starken Rückhalt unter den gesetzlichen Krankenkassen und dank enger Abstimmung mit der IT-Industrie als Standard für zukünftige Selektivverträge durchsetzen wird. Das Kürzel “S3C” steht für “Selektivvertrag Standard Schnittstelle Consortium”.
“In den letzten Monaten haben wir unsere Stellung im Markt weiter ausgebaut und
bieten mit der S3C-Schnittstelle inzwischen den umfangreichsten Funktionsumfang für Versorgungsverträge”, betont Geschäftsführer Stefan Hahne. “Bisher hat die gevko zwölf Versorgungsverträge von Krankenkassen auf Basis der S3C-Schnittstelle veröffentlicht. An diesen Verträgen sind regional bereits knapp 6.000 Ärzte beteiligt. Mit weiteren Krankenkassen und Ärzteorganisationen sind wir aktuell im Gespräch.”
Hintergrund:
Die gevko ist im Frühjahr 2011 aus der AOK-Initiative für eine bessere IT-Unterstützung von Einzelverträgen zwischen Krankenkassen und Ärzten hervorgegangen. In etwas mehr als einem Jahr hat sich der Geschäftsbereich zu einem wichtigen Player in der Gesundheits-IT entwickelt. An den gevko-Standorten in Bonn und in Berlin sind inzwischen 14 Entwickler, Programmierer und Produktmanager tätig.
Mit der Entscheidung der AOK, die gevko ab Juli 2012 als eigenständiges Tochterunternehmen auszugliedern, hat ein Führungswechsel stattgefunden. Karsten Knöppler, der die gevko als Geschäftsbereichsleiter aufgebaut hat, ist Mitte Juni zum AOK-Bundesverband zurückgekehrt. Neuer Geschäftsführer der gevko ist Stefan Hahne. Der 47-Jährige Vertriebs- und Marketingexperte arbeitet seit langem im Bereich der Gesundheits-IT.
Die medatixx GmbH & Co. KG ist 2007 aus dem Zusammenschluss der Praxis-EDV-Anbieter MCS Arzt- und Ambulanzsysteme GmbH und DOCexpert Computer GmbH hervorgegangen. Im Oktober 2011 kam die promedico Computer für Medizin GmbH in München hinzu.
Inzwischen setzen mehr als 33.500 niedergelassene Ärzte und rund 73.000 medizinische Fachangestellte auf die Praxissoftware-Lösungen und Dienstleistungen von medatixx. Hinzu kommen Softwarelösungen für Ambulanzen, Medizinische Versorgungszentren und Netzwerke.
An den medatixx-Standorten in Eltville und Bamberg und in den bundesweit 15 Niederlassungen sind über 550 Mitarbeiter beschäftigt. Geschäftsführer des Unternehmens sind Rudolf Kögel und Jens Naumann.