Mainz – Die rasante Entwicklung der modernen Medizin wirft Probleme auf, mit denen sich die Gesellschaft auseinandersetzen muss. Neu und deutschlandweit einmalig ist ein weiterbildender Master-Studiengang zur Medizinethik im Fernstudium, den die FernUniversität in Hagen in Kooperation mit der Europäischen Akademie GmbH und der Universität Mainz entwickelt hat.
Das Studium an der FernUniversität eröffnet die Möglichkeit einer akademischen Weiterbildung und Fortbildung für Ärzte neben dem Beruf. Denn schwierige therapeutische Entscheidungen erfordern kundige Gesprächspartner. Ein akademischer Abschluss – wie der Master in Medizinethik und gegebenenfalls eine anschließende Promotion – deckt dieses gesellschaftliche Defizit. Im Studium werden Grundlagen der angewandten Ethik mit aktuellen interdisziplinären Forschungsergebnissen verknüpft. Studieninhalt sind brisante Themen und Fragen: Konzepte, die knappen Mittel gerecht zu verteilen, werden ebenso erörtert wie Vorschläge zur grundlegenden Reform des Gesundheitswesens. Diskutiert werden gesellschaftliche Möglichkeiten, den Organmangel zu bewältigen und gleichzeitig illegalen Organhandel zu verhindern, aber auch Sterbehilfe und der umstrittene ärztlich assistierte Suizid. Hinzu kommen Fragen der Transplantationsmedizin, der Reproduktionsmedizin, der genetischen Beratung und die Diskussion von Konzepten und Modellen der klinisch-ethischen Beratung.
Der Studiengang wendet sich an Absolventinnen und Absolventen eines medizinischen Hochschulstudiums bzw. eines Studiums, das den Zugang zur Berufstätigkeit in einem medizinischen Bereich eröffnet; Beispiele sind Versicherungswesen oder Medizinrecht. Er setzt eine zweijährige Berufserfahrung voraus. In vier Semestern absolvieren die Studierenden acht Studienmodule; wegen der beruflichen Belastung eröffnet die FernUniversität aber auch die Möglichkeit eines Teilzeitstudiums (mit halbierter Semesterbelastung) oder eines Studiums von Teilmodulen. Dieses Studium von Teilmodulen und die Teilnahme an den Präsenzseminaren steht allen Interessierten offen. Die Ärztekammern erkennen das gesamte Studienangebot als Fortbildungsmaßnahme an (mit ca. 250 Punkten pro Studienmodul).
Bisherige Studierende haben die grundlegende Erfahrung gemacht: Der reflektierte Umgang mit den Möglichkeiten, die die hochtechnisierte Medizin bietet, führt zu einem für alle Beteiligten akzeptableren Problemlösungsverhalten – sowohl im Verhältnis von Arzt und Patient als auch in schwierigen therapeutischen Entscheidungen.
Weitere Informationen unter http://www.medizinethik.eu
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