Mainz – Das Thema AIDS ist nach wie vor aktuell und geht uns alle an. Mit diesen Worten weist Gesundheitsministerin Malu Dreyer anlässlich des morgigen Welt-Aids-Tages auf die weiterhin bestehende Gefahr durch die Erkrankung hin und unterstreicht die Bedeutung von Prävention. Wir haben in Deutschland in den vergangenen Jahren beweisen können, wie effektiv präventive Maßnahmen im Kampf gegen HIV und AIDS sind. Die Situation in Rheinland-Pfalz sieht ebenso wie in Deutschland hinsichtlich der HIV-Neudiagnosen im europaweiten Vergleich günstig aus, sagte die Ministerin.
Dennoch sei in Rheinland-Pfalz wie auch deutschlandweit ein leichter Anstieg der neudiagnostizierten HIV-Infektionen zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Anzahl der erstmals diagnostizierten Infektionen in Rheinland-Pfalz im Jahr 2008 um 13 auf 94 Fälle. Das sind 2,3 Neudiagnosen pro 100.000 Einwohner. Bundesweit lag die Rate bei 3,41 Neudiagnosen pro 100.000 Einwohner. Eine mögliche Erklärung für den Anstieg der Zahlen in Rheinland-Pfalz ist die zunehmende Betroffenheit ländlicher Regionen. Anders als vor einigen Jahren konzentriert sich das Infektionsrisiko weniger deutlich auf großstädtische Zentren, so Malu Dreyer.
Das Hauptinfektionsrisiko trügen nach wie vor Männer, die Sex mit Männern haben. Daher seien die Aufklärung dieser Zielgruppe und die Motivierung zu einem verantwortlichen Verhalten sich selbst und anderen gegenüber sehr wichtig. Mit der bundesweiten Präventionskampagne der Deutschen Aidshilfe Ich weiß, was ich tu (www.iwwit.de) soll die Gruppe der Männer, die Sex mit Männern haben, gezielt erreicht werden. Die Kampagne wurde mit der Zielgruppe entwickelt und wird ständig mit neuen Inhalten attraktiv und ansprechend gestaltet. Aus diesem Grund kommt die Kampagne gut an. Im Rahmen dieser Kampagne werden in diesem Jahr HIV-Testwochen durchgeführt, an denen sich auch das Gesundheitsamt Mainz in Kooperation mit der Aids-Hilfe Mainz e.V. beteiligt.
Gleichzeitig ist aber auch die Fortführung der Präventionsmaßnahmen in der übrigen Bevölkerung unerlässlich, denn auch hier besteht nach wie vor ein Infektionsrisiko, das durch ein gezieltes Schutzverhalten vermindert werden kann, betonte Malu Dreyer. Da es sich bei AIDS weiterhin um eine tödliche Krankheit handele, die trotz der medizinischen Möglichkeiten mit einer hohen Einschränkung der Lebensqualität verbunden ist, habe die Prävention oberste Priorität. In Rheinland-Pfalz werde diese Präventionsarbeit durch die Aidshilfen und die Beratungsstellen an den Gesundheitsämtern geleistet und vom Land finanziell unterstützt. Auch die Landeszentrale für Gesundheitsförderung sei ein wichtiger Kooperationspartner bei der HIV-/AIDS-Prävention.
Auch in diesem Jahr werden anlässlich des Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember in vielen Städten des Landes rote Schleifen als Zeichen der Solidarität mit Betroffenen von HIV und AIDS verteilt. Die Aidshilfen und die Beratungsstellen an den Gesundheitsämtern werden landesweit regionale Veranstaltungen durchführen mit dem Ziel, aufzuklären und für einen verantwortungsbewussten Umgang sich selbst und anderen gegenüber zu motivieren. Eine Übersicht der Veranstaltungen findet sich auf den Seiten der Landeszentrale für Gesundheitsförderung Rheinland-Pfalz http://www.lzg-rlp.de