Mainz – Rheinland-Pfalz wird sich im Bundesrat für bezahlte Pflegetage einsetzen. Das rheinland-pfälzische Kabinett hat heute einen entsprechenden Antrag beschlossen, wie Sozialministerin Malu Dreyer in Mainz mitteilte. Mit dem Antrag sollen Angehörige einen gesetzlichen Anspruch auf ein zehntägiges Pflegeunterstützungsgeld im Sinne einer Lohnersatzleistung durch die Pflegekasse erhalten. “Das wäre ein weiterer wichtiger Schritt, um pflegende Angehörige wirksam zu unterstützen”, so die Ministerin.
Wenn plötzlich ein Pflegebedarf in der Familie auftrete, wie beispielsweise nach einem Krankenhausaufenthalt, stünden berufstätige Familienmitglieder häufig vor der Situation, kurzfristig eine gute Pflege des Angehörigen organisieren zu müssen. Die Möglichkeit, eine Freistellung von bis zu zehn Tagen in Anspruch zu nehmen, um sich beraten zu lassen, Informationen einzuholen und eine bedarfsgerechte Hilfe zu organisieren, trage wesentlich dazu bei, um die Situation für Pflegebedürftige und ihre berufstätigen Angehörigen zu erleichtern, so die Ministerin.
“Die Pflege von Angehörigen sollte uns genauso viel wert sein wie die Betreuung kranker Kinder”, sagte Malu Dreyer. Daher müsse es sich um eine bezahlte Freistellung für wenige Tage handeln, denn nicht jeder könne sich unbezahlte freie Tage leisten oder das mit dem normalen Urlaub auffangen. “Die Kosten werden voraussichtlich unter 100 Millionen Euro liegen, und das muss uns die Pflege von Angehörigen wert sein”.