Mainz – Die von den Hautärztinnen und ärzten in Rheinland-Pfalz angekündigten Praxisschließungen sind unverantwortlich und inakzeptabel, weil sie wieder einmal ein Problem auf dem Rücken der Patientinnen und Patienten austragen, das die ärztliche Selbstverwaltung lösen müsste, unterstrich Gesundheitsministerin Malu Dreyer heute in Mainz. Sie forderte die Kassenärztliche Vereinigung und den Landesverband der Dermatologen auf, ihren Konflikt beizulegen und sich umgehend auf eine angemessene Vergütung zu einigen.
Praxisschließungen aus Protest gegen die Honorarreform sind ein gravierender Verstoß gegen die vertragsärztlichen Pflichten. Die dermatologischen Praxen müssen für die Versorgung der Patientinnen und Patienten zur Verfügung stehen, sagte die Ministerin. Sie habe die Kassenärztliche Vereinigung in einem Schreiben aufgefordert, ihrem Sicherstellungsauftrag nachzukommen und Pflichtverstöße konsequent zu verfolgen.
Die Ministerin wies darauf hin, dass die rheinland-pfälzischen Vertragsärztinnen und ärzte mit der jüngsten Honorarreform gegenüber 2007 fast 10 Prozent mehr Honorar erhalten. Sie selbst habe sich bei den Verhandlungen zur Gesundheitsreform und auch in den letzten Monaten intensiv für eine Verbesserung der Vergütungssituation der Vertragsärzteschaft eingesetzt. Die Politik hat die Voraussetzungen für eine angemessene Vergütung der Ärzteschaft geschaffen. Es ist Aufgabe der Selbstverwaltung, die Mittel gerecht auf die einzelnen Fachgruppen zu verteilen. Es kann nicht sein, dass einerseits lautstark eine Stärkung der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen gefordert wird, andererseits im Konfliktfall ebenso lautstark auf die Politik verwiesen wird, so die Ministerin.