Ludwigshafen/Mainz – Rheinland-Pfalz ist das einzige Land, das mit einem eigenen Kinderschutzgesetz die Förderung von Kindeswohl und Kindergesundheit mit der Bildung lokaler Netzwerke verknüpft. Darauf hat heute Familienministerin Malu Dreyer bei der von ihr initiierten Familienkonferenz in Ludwigshafen hingewiesen. “Mit dem Entwurf eines Kinderschutzgesetzes hat die Landesregierung ein umfassendes Konzept für ein gesundes Aufwachsen von Kindern in unserem Land entwickelt”, sagte die Ministerin. Für die Umsetzung wird das Land zusätzlich 2,8 Millionen Euro zur Verfügung stellen.
Ein zentrales Ziel des Kinderschutzgesetzes ist die engere Zusammenarbeit von Jugendhilfe und Gesundheitswesen, die modellhaft im Projekt “Auf den Anfang kommt es an” in Ludwigshafen und Trier erprobt wird. Hier wird unter anderem der Blick der Geburtskliniken für Familien in schwierigen Situationen besonders geschärft, damit unmittelbar nach der Geburt Unterstützung und Beratung wirksam werden können. Die Ministerin nannte die ersten Erfahrungen aus Ludwigshafen sehr ermutigend. Alle 16 Familien, in denen nach Einschätzung der beteiligten Fachleute ein besonderer Hilfebedarf bestand, haben die Hilfe angenommen.
“Familienpolitik ist Gesellschaftspolitik, sie betrifft alle Bereiche wie Soziales, Bildung, Wirtschaft, Gesundheit oder Integration von Migrantinnen und Migranten. Unser Ziel ist es, gute Bedingungen für Familien in allen Lebensbereichen zu schaffen”, so die Ministerin. Die Entscheidung, eine Familie zu gründen, müsse jedem selbst überlassen bleiben, Familienpolitik könne aber viel dazu beitragen, dass diese Entscheidung positiv ausfalle. Der aktuelle Familienatlas belege erneut, dass die Familienpolitik in Rheinland-Pfalz erfolgreich sei; mit dem Landkreis Bernkastel-Wittlich und der Stadt Landau lägen gleich zwei der zwölf Top-Regionen für Familien in Rheinland-Pfalz.
Ehe und Familie seien für die meisten jungen Menschen die ideale Lebensform, gleichzeitig wünsche sich ein großer Teil von ihnen ein Zusammenleben, in dem beide Partner einen Beruf haben und sich die Arbeit in Familie und Haushalt teilen, so Malu Dreyer. Das zeige, dass Rheinland-Pfalz mit seinem Ansatz, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern, auf dem richtigen Weg sei. Eng damit zusammen hänge die Vermeidung von Armut und die Teilhabe an Bildung, die die Landesregierung zu einem Schwerpunkt erklärt habe. Als weitere zentrale Elemente rheinlandpfälzischer Familienpolitik nannte die Ministerin die Förderung der Gesundheit von Familien und Kindern und die Integration von Familien mit Migrationshintergrund.