Mainz – Rund 200 Vertreterinnen und Vertreter aus Jugendhilfe und Gesundheitswesen folgten heute in Mainz der Einladung von Familienministerin Malu Dreyer zur ersten rheinland-pfälzischen Kinderschutzkonferenz. Die Erziehungskompetenz der Eltern spiele eine entscheidende Rolle für das gesunde Aufwachsen von Kindern und damit auch zum Schutz vor Misshandlungen, hob die Ministerin hervor. Die Familienpolitik der Landesregierung ziele darauf ab, die Rahmenbedingungen für Familien zu verbessern und insgesamt ein positives Klima für Familien in Rheinland-Pfalz zu schaffen. Dazu dienten die zahlreichen Maßnahmen im Rahmen der Initiative Viva Familia mit Projekten wie Hebammen beraten Familien und Guter Start ins Kinderleben ebenso wie das Landesgesetz zur Förderung der Kindergesundheit und des Kindeswohls, so die Ministerin.
“Kindern einen guten Start ins Leben zu ermöglichen, ist in erster Linie eine Aufgabe der Eltern. Gleichwohl gibt es eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung, dass möglichst alle Kinder gesund und geschützt aufwachsen”, erklärte Malu Dreyer. Wenn auch die weitaus meisten Eltern gut mit der Aufgabe zurechtkämen, gebe es eine kleine, aber ernst zu nehmende Zahl von Eltern, die damit überfordert seien. Verbunden mit problematischen Lebensumständen, wie wirtschaftliche Probleme oder Schwierigkeiten in der Partnerschaft, könne dies zum Fehlverhalten mit dramatischen Folgen für die Kinder führen.
Einer solchen Entwicklung müsse so früh wie möglich entgegengewirkt werden, so die Ministerin. Das bedeute zum einen, die Eltern in ihrer Erziehungskompetenz zu stärken, ihnen Wissen und notwendige Fertigkeiten im Umgang mit Säuglingen und Kleinkindern zu vermitteln. Das Programm Viva Familia setze bereits vor der Geburt eines Kindes an, um zu klären, ob die Eltern bei der Sorge für ihr Kind Unterstützung, Beratung und Begleitung benötigen. Die Ministerin nannte hier beispielhaft die Projekte Hebammen beraten Familien und Häuser der Familie, die Familien einfache Zugänge zu Beratung und Information eröffnen. Eng verbunden mit diesem präventiven Ansatz sei der Aufbau eines Netzwerks aus Jugendhilfe und Gesundheitswesen, um den Schutz von Kindern vor Vernachlässigung und Misshandlung weiter zu verbessern. Dies sei ein zentraler Bestandteil eines Landesgesetzes, das derzeit erarbeitet werde.