Mehr Reichweite im Gesundheitsmarkt

Schließen

Registrierung

Melden Sie sich noch heute an, um gezielt und effektiv Ihre Nachrichten in der Gesundheitsbranche verbreiten zu können.

Kontoinformationen

Ansprechpartner:in

Adresse

Kontakt

Es wurde eine E-Mail zur Bestätigung an Sie gesendet. Nach der Bestätigung sind Sie erfolgreich registriert.


Malu Dreyer empfängt Pflegekräfte aus der Pfalz

Menschen pflegen

Mainz – Sozialministerin Malu Dreyer hat in Mainz eine Delegation aus Vertreterinnen und Vertretern von Sozialstationen und ambulanten Diensten aus der Pfalz unter der Leitung von Bundesminister a. D. Dr. Heiner Geißler empfangen. Die Delegation überreichte der Ministerin 800 Unterschriften engagierter Pflegekräfte aus der Pfalz mit der Forderung nach einer größeren Wertschätzung ihrer Arbeit. Anlass für die Unterschriftenaktion und die Einladung der Ministerin war der diesjährige Qualitätsbericht des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung Rheinland-Pfalz (MDK), dessen Beurteilung der Qualität der ambulanten Pflege durch die Delegation als falsch und unsachlich kritisiert wurde.

Die Bedenken richteten sich auch gegen die Art und Weise der Erhebung, die nach Meinung der Delegation nicht den fachlichen Anforderungen entspreche. Außerdem wurde deutlich gemacht, dass die ambulanten Pflegedienste ihren Patientinnen und Patienten aufgrund der vorliegenden Rahmenbedingungen nicht die erwünschte Versorgungsqualität garantieren könnten, da die Hausbesuche meist auf ein bis zwei pro Tag beschränkt seien. Die Pflegekräfte forderten unabhängige und neutrale Sachverständige zur Überprüfung der Pflegequalität sowie die Berücksichtigung der Besonderheiten in der häuslichen Pflege bei der Erstellung von Expertenstandards.

Ein beim Gespräch anwesender Vertreter des MDK Rheinland-Pfalz stellte klar, dass der MDK bei seinen Prüfungen unterscheide, für welche Bereiche der Pflege die Pflegedienste zuständig seien.

Ministerin Dreyer betonte, dass es keinen Zweifel am großen Engagement der Pflegekräfte in Rheinland-Pfalz gebe. „Pflegekräfte leisten eine unverzichtbare Arbeit, die nicht hoch genug eingeschätzt werden kann“, sagte sie. Das hohe Niveau ihrer pflegerischen Kompetenz zeige sich in vielen Bereichen.

Nicht zuletzt weise auch der MDK-Prüfbericht aus, dass es mit 99 Prozent eine sehr große Zufriedenheit bei den pflegebedürftigen Menschen mit ihrer Versorgung gebe. Die Ministerin wies aber auch darauf hin, dass dort, wo es Qualitätsmängel in der Pflege gebe, diese abgestellt werden müssten. Der Qualitätsbericht des MDK liefere wichtige Erkenntnisse darüber, wo Verbesserungen nötig seien. Die Ministerin sagte zu, dass es für die Zukunft ein abgestimmtes Verfahren bei der Veröffentlichung der Prüfergebnisse durch den MDK geben werde. Der Vertreter des MDK zeigte sich offen und nahm zahlreiche Anregungen zur Optimierung der Prüfkompetenzen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des MDK sowie die Erfassung und Darstellung der Prüfkriterien mit.

Dr. Heiner Geißler betonte, dass er sich einen intensiveren Austausch zwischen Ministerium und Pflegekräften wünsche. Seiner Meinung nach verdiene die ambulante Pflege ein besseres Gehör bei den Verantwortlichen. Die Ministerin stellte klar, dass sie jederzeit zum Austausch zur Verfügung stehe und ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Pflegebedürftigen und Pflegenden habe. Beide stünden im Zentrum ihrer Initiative ‚Menschen pflegen’. Sie empfahl aber auch, die auf Landesebene bestehenden Gremien, wie die Landespflegekonferenz, den Landespflegeausschuss und vor allem die „Geschäftsstelle Pflege“, für einen verstärkten fachlichen Austausch zu nutzen.

Verwaltungstätigkeiten müssten reduziert werden, um die Pflege effizienter und menschlicher zu machen, so die Ministerin. Ein Beispiel sei die aufwendige Ausstellung von Verordnungsscheinen für die häusliche Pflege durch Ärztinnen oder Ärzte. Sie könnte sich vorstellen, die Verordnungskompetenz in einem begrenzten Projekt auf die Pflegedienste zu übertragen, z.B. für die Beschaffung von Hilfsmitteln.

Ministerin Malu Dreyer und Dr. Heiner Geißler betonten abschließend die gemeinsame Verantwortung aller Beteiligten für die Weiterentwicklung der Pflege in Rheinland-Pfalz.