Mainz – Gesundheitsministerin Malu Dreyer hat die Einigung der Gesundheitsministerinnen und -minister der Länder auf ihrer Jahrestagung zur besseren Information und Beratung schwangerer Frauen bei der Pränataldiagnostik in Zusammenhang mit der Spätabtreibung begrüßt. “Besonders froh bin ich, dass die Gesundheitsministerinnen und -minister sich einig darüber sind, dass es keine Beratungspflicht für die betroffenen Frauen geben soll und dass eine Änderung des Schwangerschaftskonfliktgesetzes in diesem Kontext nicht intendiert ist”, sagte Malu Dreyer. Außerdem appellieren die Ministerinnen und Minister an die ärztliche Selbstverwaltung sicherzustellen, dass Ärztinnen und Ärzte betroffenen Frauen Hinweise auf psychosoziale Beratungs- und Informationsangebote geben und verstärkt mit Beratungsstellen zusammenarbeiten. Zwischen der Mitteilung des Befundes und der Feststellung der medizinischen Indikation zum Schwangerschaftsabbruch müssten die Frauen eine angemessene Bedenkzeit und die Gelegenheit zur psychosozialen Beratung erhalten.
Die Gesundheitsministerin wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass in Rheinland-Pfalz die Kooperation zwischen Ärztinnen, Ärzten und Beratungsstellen bereits gute Praxis sei. “In vielen Fällen gibt es jetzt schon gute Formen der Zusammenarbeit. Wir wirken darauf hin, dass diese bestehenden Kooperationen zwischen Ärzteschaft und Beratungsdiensten weiterentwickelt werden”, so die Ministerin. Sie kündigte an, dass sie die Beteiligten zu einem weiteren Gespräch im Herbst nach Mainz einladen wird, um das Thema weiter zu vertiefen. Die flankierende psychosoziale Beratung in allen Fragen der Schwangerschaft und des Schwangerschaftskonflikts sei bedarfsgerecht und plural ausgebaut. Im Übrigen weise Rheinland-Pfalz nur eine sehr geringe Anzahl an Spätabbrüchen auf.