Mainz – “Die Zahngesundheit rheinland-pfälzischer Kinder hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert”, wie Gesundheitsministerin Malu Dreyer heute in Mainz im Vorfeld des morgigen Tages der Zahngesundheit betonte. Das sei maßgeblich auf die vorbildliche Präventionsarbeit zurückzuführen, die die Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege (LAGZ) seit vielen Jahren leiste. “Das rheinland-pfälzische Konzept zur Zahnprophylaxe bei Kindern ist ein herausragendes Beispiel für erfolgreiche gesundheitliche Prävention. Deshalb wird das Land die Arbeit der LAGZ auch zukünftig auf hohem Niveau fördern,” so die Ministerin.
Zum diesjährigen rheinland-pfälzischen Jugendzahnpflegetag am Mittwoch, 26. September, in Kusel weist die LAGZ Rheinland-Pfalz auf ihre seit über 20 Jahren in Kindertagesstätten und Schulen im Zusammenwirken mit Erzieherinnen und Erziehern und Lehrkräften umgesetzte Präventionsarbeit hin. LAGZ-Vorsitzender Sanitätsrat Dr. Helmut Stein: “Karies beim Nachwuchs ist in diesen Jahren stark zurückgegangen, sie hat sich allerdings auch polarisiert. Das heißt: Weniger Kinder haben heute mehr Karies. Darauf haben wir mit unserem Aktivprogramm Zahnvorsorge, das zum vergangenen Schuljahr gestartet wurde, reagiert.”
Das Programm zeige, wie wichtig es sei, in der (zahn-)medizinischen Gruppenprophylaxe bestimmte Entwicklungen nicht zu übersehen. Dr. Stein: “Wenn wir unsere rheinland-pfälzischen Mädchen und Jungen gut betreuen wollen, dann müssen wir uns als LAGZ stets neuen Herausforderungen stellen, die sich gerade auch aus dem gesellschaftlichen Wandel und veränderten Familienstrukturen ergeben. Das ist uns mit Unterstützung des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen in den vergangenen zwei Jahrzehnten gelungen.”
Nach intensiver Vorbereitung hatte die LAGZ ihre Gruppenprophylaxe- Standardprogramme für Regelschulen und Schulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen um das Aktivprogramm Zahnvorsorge erweitert. Es hilft Kindern, die aus mit sozialen Problemen belasteten Familien kommen, denn die Zahnvorsorge spielt dort erfahrungsgemäß eher eine untergeordnete Rolle. 62 rheinland-pfälzische Schulen – 27 Grundschulen und 35 Schulen mit dem Förderschwerpunkt L – nehmen aktuell am Aktivprogramm teil. Es sieht im Vergleich zum Standardprogramm pro Schuljahr zwei zusätzliche Besuche des Schulzahnarztes, eine zweimalige Fluoridierung der Zähne in der Schule sowie eine zweite Untersuchung vor. Als “Dream Teams” haben die Schulzahnärztinnen und -zahnärzte und Lehrerinnen und Lehrer der beteiligten Schulen zusammengefunden, die in speziellen Seminaren auf ihre Aufgaben im Aktivprogramm Zahnvorsorge vorbereitet werden.
Dr. Stein: “Als LAGZ sind wir natürlich nicht nur den Zahnärztinnen und Zahnärzten, die sich in den Schulen einsetzen, dankbar, sondern auch den engagierten Lehrkräften. Wir wissen selbstverständlich, dass die Lehrkräfte heute einen umfangreichen Stundenplan zu bewältigen haben, das heißt neben ihrem Unterricht in zahlreichen Projekten gefordert sind. Die Lehrerinnen und Lehrer sind wichtige Menschen im Leben unserer Kinder und für uns als LAGZ unverzichtbar, um Zahngesundheitserziehung stets auf dem neuesten Stand halten zu können. Denn: Zahnmedizinische Gruppenprophylaxe muss auch in Zukunft jede Chance nutzen, sich der Realität stellen und daher immer wieder neue Perspektiven entwickeln.”