Hannover – Die jährliche Zahl der Malaria-Neuinfektionen ist seit dem Jahr 2010 weltweit um 21 Prozent auf derzeit 212 Millionen gesunken. Im selben Zeitraum sank die Zahl der Malaria-Todesfälle um 29 Prozent weltweit auf heute 429.000 pro Jahr. Afrika südlich der Sahara ist am stärksten von der Krankheit betroffen: Auf die Region entfallen mehr als 90 Prozent aller Malaria-Neuinfektionen und -Todesfälle. Das geht aus dem Malaria-Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hervor, der heute in London vorgestellt wird.
„Die Erfolge zeigen, dass sich Investitionen in die Prävention, Diagnose und Behandlung dieser Krankheit auszahlen“, sagt DSW-Geschäftsführerin Renate Bähr. „Dennoch bleibt der Handlungsbedarf groß, wenn die Weltgemeinschaft ihr Ziel erreichen will, bis 2030 die Malaria-Epidemie zu beenden. Insbesondere für Kinder unter fünf Jahren bleibt die Krankheit eine tödliche Gefahr: Alle zwei Minuten stirbt weltweit ein Kind an Malaria. In Afrika südlich der Sahara sind fast drei Viertel aller Malaria-Todesopfer Kinder unter fünf Jahren. Dabei kann einer Infektion durch einfache und günstige Mittel vorgebeugt werden. Zum Beispiel durch den Einsatz imprägnierter Moskitonetze. Wichtig sind auch Investitionen in Forschung und Entwicklung von Diagnostika, Impfstoffen und Medikamenten. Ich appelliere an die Bundesregierung, die laufende G20-Präsidentschaft Deutschlands zu nutzen, um dem Kampf gegen Malaria und andere vernachlässigte Armutskrankheiten eine höhere Priorität einzuräumen.“
Weitere Informationen zum Malaria-Bericht der WHO:
www.who.int/mediacentre/news/releases/2016/malaria-control-africa/en/
Über die DSW
Die DSW ist eine international tätige Entwicklungsorganisation. Ziel unserer Arbeit ist es, allen Menschen – insbesondere jungen Menschen – den Zugang zu Sexualaufklärung und Verhütung zu ermöglichen. Durch unsere Projekte in Afrika wissen Jugendliche, wie sie ihre Gesundheit schützen und ihre Lebensperspektiven selbst verbessern können. In Deutschland, in Europa und in Afrika begleiten wir politische Entscheidungsprozesse in Fragen der Familienplanung und Gesundheit.