Bad Ischl – „Medikamentöse Therapien zur Heilung von Demenz/Alzheimer sind nicht in Sicht. Gleichzeitig steigt die Zahl der Menschen mit Demenz. Versorgungsprobleme für Menschen mit Demenz in Alten- und Pflegeheimen und Krankenhäusern sind evident. Die Kosten für die Gesundheitsversorgung in Europa beträgt bereits 100 Milliarden Euro. Somit wird die Last für das Gesundheitswesen immer größer und der steigende Bedarf an ausgebildeten Fachkräften deutlich“, erläutert Stefanie Auer, Professorin für Demenzforschung an der Donau-Universität Krems und wissenschaftliche Leiterin der MAS Alzheimerhilfe die Motivation des Angebots dieses speziellen interdisziplinären Masterlehrgangs und verweist auf die Zukunftsperspektive von Jobs im Kompetenzbereich Demenz. Ziel der Ausbildung ist es, reflektierte ExpertInnen auszubilden, die fähig sind, fachübergreifend in einem interdisziplinären Team zu arbeiten und zu forschen sowie befähigt werden, spezifische Betreuungs- und Lebenskonzepte für Menschen mit Demenz und deren Angehörige zu entwickeln bzw. umzusetzen. 89 Absolventinnen hat dieser berufsbegleitende Lehrgang „Demenzstudien“ bislang hervorgebracht. Viele der Absolventen arbeiten nach dem Lehrgang in führenden Positionen und können somit die Zukunft der Versorgungsqualität wesentlich mitgestalten. Der 6. Lehrgang startet am 9. Oktober 2017.
Inhalte des Lehrgangs
Vermittelt werden Grundlagen und neueste Erkenntnisse über die Ursachen des Krankheitsbildes, diagnostische Methoden und kreative interdisziplinäre Behandlungsansätze. Zudem werden Kenntnisse der einschlägigen Rechtsvorschriften, didaktische und pädagogische Grundlagen erworben. Besonderer Wert wird auf die Erforschung und Auseinandersetzung mit den speziellen Bedürfnissen von Personen mit Demenz und den daraus zu erstellenden theoretischen und praktischen Konzepten zur Erhaltung der Selbständigkeit und Lebensqualität gelegt.
Voraussetzungen
Voraussetzungen sind ein international anerkannter akademischer Hochschulabschluss oder allgemeine Universitätsreife und 2 Jahre fachspezifische Berufserfahrung. Wenn Sie keine Universitätsreife haben, bedarf es mindestens 8 Jahre fachspezifischer Berufserfahrung.
Großer Bedarf nach qualifizierter Demenz-Ausbildung
„In der Praxis braucht es ProfessionalistInnen, die interdisziplinär zusammenarbeiten, damit Lebensqualität für Menschen mit Demenz ermöglicht werden kann und Lebenspotenziale ausgelebt werden können“, sagt Auer. Diese qualifizierte Ausbildung (der berufsbegleitende Masterlehrgang kann in zwei, vier oder sechs Semestern bis zum Master of Science absolviert werden) soll diesen Bedarf an Fachkräften in Bereich soziales und medizinisches Management liefern.“ Der Lehrgang ist im deutschsprachigen Raum nach wie vor einzigartig und wird zunehmend national und international anerkannt“. Erfolgreiche Teilnehmer kamen bisher aus Österreich, der Schweiz, Deutschland und Südtirol. Der Lehrgang richtet sich vor allem an Personen in führenden, entscheidungstragenden, lehrenden und forschenden Positionen, konkret an alle Berufsgruppen, die mit Menschen mit Demenz und deren Angehörigen konfrontiert sind aber auch an Verwaltungsmitarbeiter, Mitarbeiter im öffentlichen Dienst, Sachwalter oder Juristen.
Service- Link:
www.alzheimerakademie.at/unilehrgang.html
www.donau-uni.ac.at/de/studium/demenzstudien