Berlin – Bund und Länder üben am 7. und 8. November 2007 gemeinsam das länder- und bereichsübergreifende Krisenmanagement. Die Übung mit der Bezeichnung LÜKEX 07 (Länderübergreifendes Krisenmanagement Exercise) simuliert im Schwerpunkt die Zusammenarbeit des öffentlichen und privaten Gesundheitswesens, der polizeilichen und nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr, der zivil-militärischen Zusammenarbeit (ZMZ) sowie der Einbindung privater Unternehmen und Organisationen zum effektiven Schutz der Bevölkerung im Fall einer Krisensituation. Grundlegende Übungsannahme ist diesmal eine Influenza-Pandemie, die sich erheblich auf Staat und Gesellschaft auswirken würde.
Obwohl derzeit keine akute Gefährdung durch eine Pandemie existiert, muss das System des Bevölkerungsschutzes in Deutschland immer darauf vorbereitet sein. Das schnelle und koordinierte Handeln aller beteiligten Institutionen trägt im Ernstfall entscheidend zum Schutz der Bevölkerung bei.
Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble erklärte dazu: “Ich freue mich, dass wir nach LÜKEX 2004 und LÜKEX 2005 jetzt bereits die dritte länderübergreifende Krisenmanagementübung durchführen. Die Übungsserie LÜKEX leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der gesamtstaatlichen Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung und zur Optimierung der Verfahren und Mechanismen in der Krisenreaktion im föderalen System der Bundesrepublik Deutschland.”
Aufgrund des Übungsszenarios wird LÜKEX 07 in gemeinsamer Federführung mit dem Bundesministerium für Gesundheit vorbereitet und durchgeführt. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt: “Durch den Pandemieplan der Gesundheitsressorts des Bundes und der Länder haben wir in Deutschland ein hohes Niveau der Vorsorge für eine Influenza-Pandemie erreicht. Eine Influenza-Pandemie würde in kurzer Zeit alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens betreffen. Die sehr wichtige Zusammenarbeit aller Akteure – Bund und Länder – wird mit LÜKEX 2007 geübt, weil das entscheidend ist, um im Ernstfall einen bestmöglichen Schutz der Bevölkerung sicher zu stellen.”
Mit der LÜKEX 07 wird die Zusammenarbeit zwischen Behörden von Bund und Ländern und privaten Institutionen überprüft, um im Notfall ein reibungsloses Krisenmanagement zu gewährleisten. Im Falle einer Influenza-Pandemie hat die Sicherstellung der lebenswichtigen Grundbedürfnisse der Bevölkerung und die bundesweite Koordination knapper Ressourcen hohe Priorität. Dies erfordert das enge, problemfreie Zusammenwirken der zuständigen Bundes- und Landesressorts mit deren nachgeordneten Behörden ebenso wie mit den Einrichtungen des Bevölkerungsschutzes (Feuerwehren, Hilfsorganisationen, Technisches Hilfswerk), der polizeilichen Gefahrenabwehr (Polizeien des Bundes und der Länder) sowie den Unternehmen aus der Wirtschaft und privaten Organisationen.
Auf Bundesebene nehmen das Bundeskanzleramt, 10 Bundesressorts sowie das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung an der Übung teil. Seitens der Bundesländer beteiligen sich Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Sowohl auf Bundes- wie auf Landesebene sind nachgeordnete Behörden und Katastrophenschutzorganisationen in die Übung eingebunden. Darüber hinaus nehmen zivile Unternehmen teil. Im Auftrag des Bundesministeriums des Inneren und des Bundesministeriums für Gesundheit hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) mit der bei seiner Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) in Bad Neuenahr-Ahrweiler eingerichteten “Projektgruppe LÜKEX” die Übung seit Februar 2006 gemeinsam mit allen Beteiligten vorbereitet und wird die Durchführung der Übung steuern und überwachen; die Verantwortung für die gesundheitlichen Fragestellungen innerhalb der Projektgruppe LÜKEX liegt beim Robert Koch-Institut.