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L.I.P.S liefert Leitlinie, Preis und “Wasserstandsmeldung”

Versorgungsvereinbarung

Berlin – “L.I.P.S.” ist die Antwort auf das Arzneiversorgungswirtschaftlichkeitsgesetz (AVWG). Statt theoretische Rechengrößen von Tagestherapiekosten auf jeden Patienten individuell anzuwenden, haben Apothekerverband, Kassenärztliche Vereinigung (KV) und Krankenkassen das “Leitlinien Informations- und Preissystem Schleswig-Holstein” entwickelt. “Damit ist es uns gelungen, eine leitliniengerechte Versorgung sicherzustellen und die Ärzte vor Regressen zu schützen”, sagt Ralf Büchner, Vorstandsvorsitzender der KV vor der Presse in Berlin.

Das Instrumentarium dazu erläutert Apotheker Dr. Peter Froese: “L.I.P.S baut auf eine bereits bestehende Vereinbarung zum Generikamanagement auf. Schon lange vor dem AVWG haben wir uns für eine rationale Arzneimitteltherapie stark gemacht”, so der Vorsitzende des Apothekerverbandes. Und so funktioniert L.I.P.S: Für jede Indikation wird ein Informationssystem bereitgestellt, den Anfang macht KHK (Koronare Herzkrankheiten). Der Arzt erhält online eine Schnellübersicht über die Versorgungsleitlinie und eine tagesaktuelle Preisliste über die in der Leitlinie genannten patentgeschützten Arzneimittel bzw. den Zielpreis der möglichen generischen Alternative. Ein besonderer Anreiz für den Arzt, mit L.I.P.S zu arbeiten: Er erhält zeitnah seine persönliche “Wasserstandsmeldung”, also jene Auswertungsdaten, womit er sein Verordnungsverhalten zeitnah überprüfen kann. Die Anwendung dieser Schnellinformation soll mit den Prüfgremien nach § 106 SGB V (also KV und Kassen) entwickelt werden. Verwendet der Vertragsarzt L.I.P.S., wird er im Gegenzug von weiteren Prüfungen der Verordnungen freigestellt.

Ralf Hermes, Vorstand IKK-Direkt: “Diese Vereinbarung bringt für alle Beteiligten nur Vorteile und nutzt die technischen Möglichkeiten zur Kooperation voll aus.” Nachweislich erzielte Einsparungen werden für die entstehenden Kosten der Datenverarbeitung und Betreibergesellschaft ausgegeben. Darüber hinausgehende Einsparungen teilen die Krankenkassen paritätisch auf. Grundlage für ein solches Konzept sei eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Alle Karten offen auf den Tisch zu legen und ein Maximum an Transparenz zu schaffen ermögliche nicht nur einen optimierten Datenfluss, sondern stärke Vertrauen. “Nur auf diese Weise lassen sich die regionalen Gestaltungsspielräume, die der Gesetzgeber einräumt, voll ausschöpfen”, so das Fazit der Vertragspartner.