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LINKE. begrüßt Ergebnis des portugiesischen Referendums zur Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen

Kirsten Tackmann

Berlin – Anlässlich des gestrigen Referendums in Portugal über eine Lockerung des Abtreibungsrechtes erklärt die frauenpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion DIE LINKE. und Mitglied des Fraktionsvorstandes, Dr. Kirsten Tackmann:

Das Ergebnis der gestrigen Volksabstimmung hat gezeigt, dass sich der Wind in Portugal gedreht hat. 59,3 Prozent haben sich für die Entscheidungsfreiheit von Frauen über ihren eigenen Körper ausgesprochen. Portugiesische Frauen, die sich gegen eine Schwangerschaft entscheiden, sollen zukünftig nicht mehr kriminalisiert werden. Nun muss die sozialistische Regierung schnell aktiv werden und endlich eine gesetzliche Grundlage schaffen. Wir begrüßen daher die Ankündigung José Socrates’, nun das Parlament mit der Reform zu befassen und eine Fristenlösung zu verabschieden.

Bislang gehört das portugiesische Gesetz zur Regelung von Schwangerschaftsabbrüchen zu den restriktivsten in Europa. Schwangerschaftsabbrüche sind bisher nur in wenigen Ausnahmenfällen wie beispielsweise Lebensgefahr für die Mutter oder Vergewaltigung als Ursache der Schwangerschaft erlaubt. Abtreibungen gelten als Verbrechen und können derzeit mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren bestraft werden. Die Folge ist, dass zehntausende Frauen jährlich illegale Schwangerschaftsabbrüche durchführen lassen – meist unter katastrophalen hygienischen und menschenunwürdigen Bedingungen. Viele von ihnen müssen anschließend in den Krankenhäusern wegen Komplikationen behandeln lassen, einige bezahlen diese sogar mit dem Leben.

Es ist ein Wesenszug patriarchaler Gesellschaften, Frauen im Zusammenhang mit ihrer Gebärfähigkeit das Recht auf Selbstbestimmung zu verwehren. Die Linke. streitet daher für die volle Durchsetzung der Entscheidungsfreiheit von Frauen über ihren eigenen Körper.