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Lifestyle Krankheiten: Kann man das Risiko reduzieren?

Pressemitteilung

Mainz – Die WHO schreibt auf ihrer Homepage (www.euro.who.int/de): Nichtübertragbare Krankheiten, eine Gruppe von Erkrankungen, zu der Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, chronische Atemwegserkrankungen und psychische Störungen gehören, sind für 86% aller Todesfälle und 77% der Krankheitslast in der Europäischen Region der WHO verantwortlich. Diese Gesundheitsprobleme sind weitgehend vermeidbar und weisen gemeinsame Risikofaktoren und Determinanten, aber auch gemeinsame Handlungsmöglichkeiten auf. Das WHO-Regionalbüro für Europa befürwortet einen umfassenden Ansatz zur Bewältigung der nichtübertragbaren Krankheiten, der

  • Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention für die gesamte Bevölkerung unterstützt
  • aktiv auf stark gefährdete Gruppen bzw. Personen abzielt und die Versorgung der Bevölkerung mit wirksamen Behandlungs- und Pflegeangeboten maximiert und der
  • bei der Bekämpfung von Ungleichheiten im Gesundheitsbereich systematisch Konzepte und Maßnahmen miteinander verknüpft.

Vor diesem Hintergrund fand am 28.10.2019 in Mainz ein Rathausgespräch zum Thema Lifestyle-Krankheiten und das Risiko von Gefäßerkrankungen statt. Eingeladen waren Ärzte, Vertreter der Kostenträger und Gesundheitspolitiker.

Auch wenn Prävention und ein gesunder Lebensstil in Deutschland seit langen Jahren ein Thema ist, sind die Erfolge gering. Der Anteil der Adipösen nimmt zu, der Anteil der Raucher sinkt nur gering. Ansätze aktive Raucher zum Rauchstopp zu motivieren, werden nicht honoriert und sind wenig erfolgreich. Hingegen steigen die Ausgaben der Krankenkassen durch neue Medikamente, die die Sekundärprävention verbessern, deutlich.

Um diese Kostenentwicklung zu reduzieren, schafft der GBA künstliche Verordnungshürden z.B. für die neuen monoklonalen Antikörper zur Senkung des LDL-Cholesterins. Beim Problemfeld Rauchen messen andere europäische Länder inzwischen schadstoffreduzierten Alternativen wie E-Zigaretten bzw. Tabakerhitzern eine Rolle bei. Die Menge der aufgenommenen Schadstoffe reduziert sich für die Nutzer hierbei um durchschnittlich mehr als 90% im Vergleich zum fortgesetzten Rauchen. Heute schon werden solche Produkte von vielen Rauchern als erstes Mittel der Wahl für den Schritt weg vom Rauchen eingesetzt.

Vor diesem Hintergrund ist es logisch, dass das geplante Werbeverbot für Zigaretten in Deutschland die E-Zigaretten von diesem Verbot ausschließt. Aufgrund der positiven Bewertungen der FDA und des Bundesinstituts für Risikobewertung zum Tabakerhitzer sollten diese Produkte ebenfalls aus dem Verbot herausgenommen werden. Nicht der Tabak als solches ist das Toxische, sondern der Verbrennungsprozess. Im Tabakerhitzer wird der Tabak jedoch lediglich erwärmt, nicht verbrannt. Hierdurch wird eine mit der E-Zigarette vergleichbare Schadstoffreduzierung erreicht. Je breiter das Angebot der Ersatzprodukte, desto höher die Chance für aktive Raucher, die für sie passende Alternative zu finden.”

Es gibt nur wenige sachliche Informationen für Ärztinnen und Ärzte oder Kostenträger zu E-Zigaretten bzw. Tabakerhitzern, ihren technischen Merkmalen, ihren möglichen gesundheitsrelevanten Aspekten, ihrem Suchtpotential für Einsteiger und zur Gesprächsführung mit Patienten über diese Produkte.

Die Teilnehmer des Rathausgespräches in Mainz, darunter Erwin Rüddel, MdB und Vorsitzender des Bundestagsgesundheitsausschusses, stellen fest, dass es nicht richtig ist, dass Ärztinnen und Ärzte ihre Informationen zu diesen Produkten vor allem aus der Boulevardliteratur beziehen müssen. Es ist wichtig, das mögliche Vorteile für den einzelnen Raucher, aber auch für die Eingrenzung der Kostenexplosion im deutschen Gesundheitssystem in Fachzeitschriften und Kongressen diskutiert werden. Nur aufgeklärte Ärztinnen und Ärzte können dem Patienten helfen.

Neben dem Goldstandard Rauchstopp stellt möglicherweise der komplette Umstieg auf E-Zigaretten bzw. Tabakerhitzer ein sinnvolles Zusatzangebot dar, um aktiv die große Gruppe der Raucher anzusprechen, die durch herkömmliche Methoden der Prävention und der Tabakkontrolle nicht mehr erreicht werden. Es muss weiter ein Anliegen bleiben, auf stark gefährdete Gruppen bzw. Personen zuzugehen und die Versorgung der Bevölkerung mit wirksamen Angeboten zu maximieren.