Berlin – Zum Welt-Lepra-Tag am 25. Januar erklärt Ute Koczy, Sprecherin für Entwicklungspolitik:
Lepra-Kranke sind keine Aussätzigen. Leider werden immer noch viele Menschen, die mit dem tückischen Bakterium infiziert sind, so behandelt. Die Angst der Menschen vor Stigmatisierung und gesellschaftlicher Ausgrenzung ist hoch, so dass häufig keine medizinische Hilfe in Anspruch genommen wird. Dabei ist Lepra mit einer entsprechenden Medikation vollständig heilbar. Deshalb ist Aufklärung so wichtig.
Die Bekämpfung der Lepra ist eng verknüpft mit der Sensibilisierung der Menschen in den am stärksten betroffenen Ländern. Lepra ist eine Krankheit wie andere auch und kranke Menschen brauchen in erster Linie Unterstützung von ihrem sozialen Umfeld. Aber auch die Gesundheitspolitik in den endemischen Ländern muss sich der Krankheit annehmen. Das Gesundheitspersonal braucht die entsprechende Ausbildung, um Lepra diagnostizieren und behandeln zu können. Das ist nicht immer der Fall, denn Lepra ist eine Krankheit der Armen und wird vernachlässigt.
Jedes Jahr werden etwa 250.000 Neuinfektionen mit dem Lepra-Erreger registriert, 10 Prozent davon sind Kinder. Besonders betroffen sind 17 Entwicklungsländer, vor allem in Afrika und Asien, ebenso wie Brasilien.