Berlin – Die deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina – älteste wissenschaftliche Akademie Europas – wird Nationale Akademie. “Ich freue mich, dass es nach langer Zeit gelungen ist, auch in Deutschland eine Nationale Akademie einzurichten. Politik und Wissenschaft müssen einen kontinuierlichen Dialog führen. Dafür brauchen wir eine nationale Akademie in Deutschland”, sagte die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Annette Schavan, am Montag in Berlin.
“Die Leopoldina hat als Nationale Akademie die anspruchsvolle Aufgabe, in voller Unabhängigkeit wichtige gesellschaftliche Zukunftsthemen wissenschaftlich zu bearbeiten und die Ergebnisse der Öffentlichkeit und Politik in geeigneter Form zu vermitteln. Zudem ist sie die Stimme der deutschen Wissenschaft in internationalen Zusammenhängen, soweit dies nicht Aufgabe anderer Wissenschaftsorganisationen ist”, betonte Schavan. Die Leopoldina soll die deutsche Wissenschaft in den internationalen Gremien repräsentieren, in denen auch andere Länder durch ihre Akademien vertreten sind. Darüber hinaus wird sie mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen, beispielsweise mit Vertretern der Länderakademien einschließlich der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) und der neugegründeten Deutschen Akademie für Technikwissenschaften (acatech) und den deutschen Wissenschaftsorganisationen eng zusammenarbeiten.
In den vergangenen Jahren hat die Leopoldina in internationalen Gremien und in der Kooperation mit nationalen Akademien anderer Länder wesentliche Beiträge zu wichtigen Themen der wissenschaftlichen Politikberatung geleistet. Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina ist eine überregionale Akademie der Wissenschaften, die seit der Wiedervereinigung vom Bund und Sachsen-Anhalt getragen wird. “Wir werden die Akademie wie bisher bei ihrer künftigen Entwicklung gemeinsam unterstützen”, so Schavan weiter.
Präsidium der Leopoldina Die Akademie wird durch ein ehrenamtlich tätiges Präsidium geleitet. Alle Aspekte der Geschäftsführung werden gemäß der Satzung, der Geschäftsordnung des Präsidiums und einer Wahlordnung geregelt. Die Mitglieder des Präsidiums werden vom Senat gewählt. Ihre Amtzeit beträgt fünf Jahre, einmalige Wiederwahl ist möglich.
Präsident Prof. Dr. Volker ter Meulen, Virologe, Würzburg
Vizepräsidenten Prof. Dr. Gunter S. Fischer, Chemiker, Halle (Saale) Prof. Dr. Bärbel Friedrich, Mikrobiologin, Berlin Prof. Dr. Harald zur Hausen, Virologe, Heidelberg Prof. Dr. Ursula M. Staudinger, Psychologin, Bremen Präsidiumsmitglieder Prof. Dr. Dr. Gunnar Berg, Physiker, Halle (Saale) Prof. Dr. Ingo Hansmann, Humangenetiker, Halle (Saale) Prof. Dr. Hubert E. Blum, Internist, Freiburg/Br. Prof. Dr. Herbert Gleiter, Physiker, Karlsruhe Prof. Dr. Philipp U. Heitz, Pathologe, Zürich Prof. Dr. Georg Stingl, Dermatologe, Wien Prof. Dr. Rudolf K. Thauer, Biochemiker, Marburg
Generalsekretärin Prof. Dr. Jutta Schnitzer-Ungefug, Neurowissenschaftlerin, Halle (Saale) (mit beratender Stimme)
Altpräsidialmitglieder (mit beratender Stimme) Prof. Dr. Benno Parthier, Pflanzenbiochemiker, Altpräsident, Halle (Saale) Prof. Dr. Ernst-Ludwig Winnacker, Chemiker, vormaliger Vizepräsident, Brüssel/München
Director Ephemeridum Prof. Dr. Dr. Joachim-Hermann Scharf, Anatom, Halle (Saale) (mit beratender Stimme)