München-Ismaning –
Gegen Nagelpilz soll neben antimykotischem Nagellack und Tabletten auch die Behandlung mit Laser helfen. Wie die Lasertherapie aussieht, was sie kostet und ob sie wirkt, erläuert Lifeline-Experte Dr. Oliver Mainusch.
Laser gegen Nagelpilz wirkt nur bedingt
Die Behandlung von Nagelpilz mit Laser ist vergleichsweise neu: 2010 erlaubte die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA erstmals, Nagelmykosen mit Laser zu behandeln. Zum Einsatz kommen verschiedene Laser, wie Lifeline-Experte und Hautarzt Dr. Oliver Mainusch erklärt: “Erbium- und CO2-Laser sind ablative Laser. Das heißt, sie tragen den Nagel ab – genau, wie es beim Abschleifen passiert.”
Am häufigsten werden zur Nagelpilzbehandlung aber Laser eingesetzt, deren Wirkung auf einem thermischen Effekt beruht, sprich: die mit Hitze arbeiten. “Zu ihnen gehören sogenannte Nd:YAG-Laser wie zum Beispiel der ‘PinPointe Footlaser’”, erläutert der Dermatologe. “Der Laserstrahl dringt in den infizierten Nagel ein und inaktiviert in Folge seiner Wärmewirkung das Pilzwachstum, ohne die Nagelstruktur oder das Gewebe zu schädigen.”
“Diese Behandlung ist zwar für den aktiven, sichtbaren Pilz wirksam”, sagt Hautarzt Dr. Mainusch. Die bei Nagelpilz immer vorhandenen Sporen würden aber nicht mitbehandelt, da sie gegenüber der Wärmeentwicklung resistent seien. Sie machen die Pilzbehandlung oft langwierig, denn solange Sporen überleben, ist der Nagelpilz nicht ausgeheilt.
Laser gegen Nagelpilz: “Wirksamkeit nicht belegt”
Deshalb sieht Lifeline-Dermatologe Mainusch die Lasertherapie von Nagelpilzinfektionen kritisch: “Die Wirksamkeit ist nicht ausreichend belegt.” Dazu seien große, wissenschaftlich fundierte Studien nötig – ähnlich wie bei der Zulassung neuer Medikamente. “Es gibt keine Garantie, dass der Pilz durch die Laserbehandlung verschwindet”, sagt er gegenüber Lifeline. Verlaufe die Nagelpilz-Therapie erfolglos, bleibe der Patient auf den Kosten sitzen.
Denn gesetzliche Krankenkassen – anders als bei anerkannten Behandlungsformen – kommen nicht für die Lasertherapie auf. Sie ist eine sogenannte IGeL- oder Selbstzahlerleistung. Was Patienten dafür bezahlen müssen, entscheide der jeweilige Dermatologe – und dadurch könne der Preis schwanken.