Hannover – 14. November 2016 – Es ist nur eine einfache Blutentnahme, zum Beispiel im Rahmen einer Routine-Blutuntersuchung, die Gewissheit darüber geben kann, ob die Leberwerte erhöht sind. Häufig lässt sich eine ernsthafte Lebererkrankung nur über eine solche Bestimmung der Blutwerte erkennen, denn viele Patienten mit einer kranken Leber spüren davon gar nichts oder bemerken nur unspezifische Symptome. Die meisten Lebererkrankungen haben – unabhängig davon, ob Viren, fettes Essen oder Alkohol die Erkrankung verursacht haben – oft Leberzirrhose und Leberzellkrebs als Endstadium. Um auf die Wichtigkeit der Früherkennung durch eine Bestimmung der Leber-Blutwerte hinzuweisen, steht der diesjährige Lebertag unter dem Motto „Leber/wert/voll“. Die Deutsche Leberstiftung organisiert gemeinsam mit der Gastro-Liga e. V. und der Deutschen Leberhilfe e. V. diesen bundesweiten Aktionstag am 20. November 2016.
Weltweit wird der Kampf gegen Lebererkrankungen in den Fokus der Öffentlichkeit gestellt. Auch Millionen von Bundesbürgern sind leberkrank – und viele von ihnen wissen nichts von ihrer Erkrankung. „Es besteht ein erheblicher Informationsbedarf in der deutschen Bevölkerung und auch bei vielen Ärzten. Lebererkrankungen werden oft stigmatisiert, sie sind jedoch kein Phänomen von Randgruppen. Jeder Mensch kann betroffen sein – auch ganz ohne Alkoholproblem“, erläutert Professor Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung und weist darauf hin: „Selbstverständlich ist es sinnvoll, dass die Weltgesundheitsorganisation globale Ziele wie die Eliminierung von Virushepatitis B und C vereinbart hat. Doch entscheidend für die Erfolge im Kampf gegen Lebererkrankungen sind nationale Aktionen wie beispielsweise der Deutsche Lebertag, an dem sich Kliniken, Ärzte und Patientenorganisationen direkt vor Ort beteiligen und zum Beispiel über die Kontrolle der Blutwerte als Lebererkrankungsdiagnostik aufklären.“
Vor Kurzem hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen Bericht veröffentlicht, der erstmals umfassende Daten zur Hepatitis C und die weltweiten Heilungserfolge mit den innovativen Medikamenten aufzeigt. Mit den neuen Therapien, basierend auf den 2013 eingeführten direkt antiviral wirkenden Medikamenten (Direct Acting Antivirals, DAAs), können die meisten Infizierten innerhalb von acht bis zwölf Wochen geheilt werden. Die WHO dokumentiert mit ihrem Bericht nicht nur die aktuelle Situation, sondern sie bietet auch einen Leitfaden für Regierungen mit konkreten Behandlungsstrategien für die insgesamt 80 Millionen Menschen, die weltweit an einer chronischen Hepatitis C erkrankt sind. „Jetzt muss jedes Land seine eigene nationale Strategie wie beispielsweise Screening-Programme für die Eliminierung der Virushepatitis erarbeiten. Dabei ist es enorm wichtig, dass sich die einzelnen Länder austauschen“, sagt Professor Manns und weist auf das von der Deutschen Leberstiftung organisierte Strategietreffen „Virushepatitis in Deutschland eliminieren“ hin: „Am 30. November 2016 werden in Berlin nationale und europäische Experten aktuelle Beispiele vorstellen und diese mit Fachleuten aus den Bereichen Medizin und Gesundheitswesen, der Patienten-Selbsthilfe und der Pharmaindustrie diskutieren. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit unserem Engagement wie dem Deutschen Lebertag und dem Strategietreffen viel zur notwendigen Aufklärung und Sensibilisierung beitragen.“
Alle Institutionen, die an dem bundesweiten 17. Deutschen Lebertag mit einer lokalen Veranstaltung aufklären und informieren möchten, werden von den Ausrichtern bei der Pressearbeit und mit Veranstaltungsmaterialien unterstützt. Informationen, Anmeldungen und Downloads unter www.lebertag.org.
Die Teilnahme am Strategietreffen in Berlin „Virushepatitis in Deutschland eliminieren“ ist kostenlos; eine Anmeldung bis zum 21. November 2016 ist erforderlich. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung unter www.deutsche-leberstiftung.de.
10 Jahre Deutsche Leberstiftung
Die Deutsche Leberstiftung befasst sich mit der Leber, Lebererkrankungen und ihren Behandlungen. Sie hat das Ziel, die Patientenversorgung durch Forschungsförderung und eigene wissenschaftliche Projekte zu verbessern. Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit steigert die Stiftung die öffentliche Wahrnehmung für Lebererkrankungen, damit diese früher erkannt und geheilt werden können. Die Deutsche Leberstiftung bietet außerdem Information und Beratung für Betroffene und Angehörige sowie für Ärzte und Apotheker in medizinischen Fragen. Diese Aufgaben erfüllt die Stiftung seit ihrer Gründung vor zehn Jahren sehr erfolgreich. Weitere Informationen: www.deutsche-leberstiftung.de.
BUCHTIPP: „Das Leber-Buch“ der Deutschen Leberstiftung informiert umfassend und allgemeinverständlich über die Leber, Lebererkrankungen, ihre Diagnosen und Therapien – jetzt in dritter, aktualisierter und erweiterter Auflage! „Das Leber-Buch“ ist im Buchhandel erhältlich: ISBN 978-3-89993-899-9, € 16,99. Weitere Informationen: www.deutsche-leberstiftung.de/Leber-Buch.