BfR richtet internationale Konferenz zur Analytik und Regulation von Zusatzstoffen aus
Welche Themen und Herausforderungen stehen derzeit im Bereich der Lebensmittelzusatzstoffe im Fokus? Wie sieht die Gesetzeslage für Lebensmittelzusatzstoffe auf europäischer Ebene aus? Ist eine Standardisierung von chemischen Analysenverfahren möglich? Diese und weitere Fragestellungen werden bei der internationalen Konferenz „Spotlight: Food additives?–?Status quo on chemical analysis and European regulations” am 26. und 27. November 2024 in Berlin im Vordergrund stehen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) beteiligt sich seit vielen Jahren an der gesundheitlichen Bewertung von Lebensmittelzusatzstoffen und bietet internationalen Expertinnen und Experten im Rahmen der Veranstaltung eine Plattform, um sich zu Entwicklungen in diesem Bereich auszutauschen, Herausforderungen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und Synergien zu schaffen. „Die Anwendung effizienter, standardisierter Analysenverfahren für Lebensmittelzusatzstoffe trägt zur Stärkung des gesundheitlichen Verbraucherschutzes und zur Verbesserung der Lebensmittelsicherheit bei. Das BfR unterstützt die zuständigen Behörden bei der Entwicklung und Validierung solcher Analysenverfahren“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Dr. h. c. Andreas Hensel.
Programm und Anmeldung: https://www.bfr-akademie.de/english/events/foadd2024.html
Seit dem Jahr 2010 sind die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) dazu verpflichtet, den Verbrauch und die Verwendung von Lebensmittelzusatzstoffen ausgehend von einem risikobezogenen Ansatz systematisch zu überwachen (Monitoring). Darüber hinaus soll eine einheitliche Methode für die Erhebung von Daten über die Aufnahme von Lebensmittelzusatzstoffen über die Nahrung durch die Mitgliedstaaten festgelegt werden. Aktuell erfolgt die Erarbeitung einer solchen Methode, jedoch sind nur für wenige Lebensmittelzusatzstoffe geeignete Analysenverfahren standardisiert. Damit ist derzeit eine umfassende Überwachung des Einsatzes von Lebensmittelzusatzstoffen stark limitiert. Das Nationale Referenzlabor für Lebensmittelzusatzstoffe und Aromen am BfRkoordiniert Tätigkeiten der zuständigen amtlichen Laboratorien und Behörden in Deutschland mit dem Ziel, Analysenverfahren zu harmonisieren und zu verbessern. Hierbei stehen Verfahren zur Bestimmung von Gehalten und zum Nachweis nicht erlaubter Stoffe im Fokus.
An zwei Konferenztagen werden internationale Stakeholder aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft zusammenkommen, um Themen wie Entwicklungen und Erkenntnisse der Überwachung in Bezug auf europäische Rechtsvorschriften, wissenschaftliche Bewertung und Standardisierung zu diskutieren. Zu Beginn der Konferenz tragen Vertreterinnen und Vertreter der Europäischen Kommission und von Behörden für Lebensmittelsicherheit vor. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf der Umsetzung des Monitorings. Darüber hinaus stellen sich europäische und nationale Referenzlaboratorien vor, darunter das kürzlich ernannte Referenzlaboratorium der Europäischen Union für Stoffe zur Verbesserung von Lebensmitteln. Am zweiten Veranstaltungstag präsentieren Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft aktuelle Themen rund um Lebensmittelzusatzstoffe und aktuelle Trends in der Analytik.
Über das BfR
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.