Marburg – Dr. med. h. c. Tom Mutters, Ehrenvorsitzender der Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung, wird am 23. Januar 90 Jahre alt.
Als UNO-Beauftragter für “Displaced Persons” – so der Ausdruck für Zwangsarbeiter, KZ-Häftlinge und andere Menschen, die von den Nazis verschleppt worden waren – lernte der gebürtige Niederländer nach dem Krieg das Elend geistig behinderter Kinder in den Lagern und in der hessischen Anstalt Goddelau kennen. “In ihrer Hilflosigkeit und Verlassenheit haben diese Kinder mir ermöglicht, den wirklichen Sinn des Lebens zu erkennen, und zwar in der Hinwendung zum Nächsten”, so Tom Mutters im Rückblick.
Zusammen mit Eltern und Fachleuten gründete er 1958 in Marburg die Bundesvereinigung Lebenshilfe, deren Geschäftsführer Tom Mutters 30 Jahre lang war. Ihm zu Ehren gibt die Lebenshilfe am 9. Februar einen Empfang im Marburger Rathaus. Anlässlich seines Geburtstags hat der bis heute in Marburg lebende Lebenshilfe-Gründer um Spenden für die nach ihm benannte Tom-Mutters-Stiftung der Bundesvereinigung Lebenshilfe gebeten (Konto 18337207, Bankleitzahl 51390000).
In Deutschland hat sich die Lebenshilfe mit 130 000 Mitgliedern in rund 540 Ortsvereinigungen zur größten Selbsthilfeorganisation für geistig behinderte Menschen und ihre Angehörigen entwickelt. Das Angebot der Hilfen umfasst Frühförderung, Familienentlastende Dienste, Kindergärten, Schulen, Freizeitangebote, Werkstätten für behinderte Menschen sowie Wohnformen mit mehr oder weniger intensiver Betreuung bis ins Alter.
Fotos von Tom Mutters können Sie über presse@lebenshilfe.de anfordern.