Hamburg – Trotz der anhaltend positiven Entwicklung der Organspende in Hamburg stehen nach wie vor rund 500 schwerkranke Patienten allein auf der Hamburger Warteliste für ein dringend benötigtes neues Organ. Bundesweit warten rund 12.000 Menschen auf ein neues Organ wie etwa Niere, Herz oder Leber. Darauf weisen die Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz (BSG), die Hamburgische Krankenhausgesellschaft (HKG), die Ärztekammer Hamburg (ÄKH) sowie das Transplantationszentrum des Universitätsklinkums Hamburg-Eppendorf und die in Hamburg ansässigen Krankenkassen anlässlich der Verbrauchermesse ,Du und deine Welt hin und informieren während der Messe mit einem Informationsstand.
Der Stand, an dem ganztägig alle Fragen rund um die Organspende beantwortet werden, befindet sich in der Halle B3 im Erdgeschoss, Standnummer 202. Die Messe öffnet vom 17. bis 25.11. 2007, täglich von 10 bis 18 Uhr, Donnerstags bis 20 Uhr, ihre Türen.
2006 spendeten in Hamburg 45 Menschen nach dem Tod ihre Organe. Mit über 25 Organspendern pro eine Million Einwohner (Bundesdurchschnitt knapp 15) steht Hamburg mittlerweile neben Mecklenburg-Vorpommern an der Spitze aller Bundesländer. Hamburgs Zweite Bürgermeisterin, Gesundheitssenatorin Birgit Schnieber-Jastram: “Laut Umfragen sind etwa 70 Prozent der Bürgerinnen und Bürger bereit, nach ihrem Tod Organe zu spenden. Einen Organspendeausweis, in dem diese Entscheidung dokumentiert wird, tragen danach allerdings nur zwölf Prozent bei sich. Ich appelliere daher an die Messe-Besucher, aber auch an alle anderen Hamburgerinnen und Hamburger, sich aktiv mit dem Thema Organspende auseinander zu setzen. Eine zu Lebzeiten bewusst getroffene Entscheidung kann Leiden verhindern und Leben weitergeben.”
Trägt ein Verstorbener keinen Organspendeausweis bei sich, werden die Angehörigen nach dessen mutmaßlichen Willen zur Organspende befragt. Diese Gespräche sind sowohl für die Angehörigen als auch für die Ärzte sehr belastend und könnten durch eine Entscheidung zu Lebzeiten vermieden werden. Der Organspendeausweis erlaubt mehrere Möglichkeiten zur Entscheidung: Man kann einer Organspende ohne Einschränkungen zustimmen oder bestimmte Organe von der Spende ausschließen bzw. die Spende auf bestimmte Organe beschränken. Man kann darüber hinaus die Organspende auch insgesamt ablehnen oder die Entscheidung auf eine andere Person übertragen. Die Entscheidung für eine Organspende ist jederzeit widerrufbar, eine Registrierung erfolgt nicht. Es reicht aus, die eigene Entscheidung im Organspendeausweis festzuhalten, diesen bei sich zu tragen und mit den Angehörigen darüber zu sprechen. Sollte man sich irgendwann anders entscheiden, so kann man den Ausweis jederzeit vernichten und die Angehörigen dementsprechend informieren.
Eine feststehende Altersgrenze für die Organspende existiert nicht. Ebenso ist es auch nicht notwendig, sich ärztlich untersuchen zu lassen, bevor man sich zur Organspende bereiterklärt. Der Organspendeausweis ist in vielen Arztpraxen und Apotheken erhältlich. Informationen sind auch erhältlich über das Info-Telefon Organspende der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (BzgA), der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) unter: 0800-90 40 400 (gebührenfrei) sowie im Internet unter http://www.organspende.hamburg.de.