Mainz – Um den zukünftigen Bedarf an Pflegefachkräften zu sichern, hat das Land bereits mit den Akteuren aus dem Gesundheitswesen und der Pflege eine gemeinsame „Vereinbarung zur Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Gesundheitsfachberufe 2012 – 2015, Berufsfeld Pflege“ geschlossen. Nun soll eine vergleichbare, gemeinsame Vereinbarung erarbeitet werden, um den zukünftigen Bedarf an Fachkräften auch bei den Assistenzfachberufen und den therapeutischen Gesundheitsfachberufen zu sichern. Zu einer Auftaktveranstaltung in das Mainzer Arbeitsministerium hat Arbeitsstaatssekretär David Langner heute die entsprechenden Partnerinnen und Partner aus den Bereichen Politik, Arbeitgeber, Kostenträger, Berufsverbände, Betriebs- und Arbeitsmedizin, Schulträger, Arbeitsverwaltung, Gewerkschaft und Wissenschaft eingeladen.
Das Gesundheitswesen sei zwar ein Job-Motor, wie der Anstieg der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Gesundheitswirtschaft zwischen 2007 und 2011 in Rheinland-Pfalz um 23.000 auf rund 254.000 Menschen belegt, sagte Staatssekretär Langner. Doch das von der Landesregierung in Auftrag gegebene Branchenmonitoring habe gezeigt, dass neben einem Fachkräftebedarf von fast 2.000 Pflegekräften vor allem auch Assistenzkräfte wie pharmazeutisch-technische und medizinisch-technische Assistenten fehlen. Ebenso bestehe ein Fachkräftebedarf bei den therapeutischen Gesundheitsfachberufen, und hier vor allem bei den Physiotherapeuten und Logopäden.
David Langner wies darauf hin, dass der Fachkräftebedarf im Gesundheitswesen in seiner Gesamtheit betrachtet werden muss. „Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen allen Gesundheitsfachberufen wird in Zukunft immer bedeutender. Aus diesem Grund haben wir in Rheinland-Pfalz die Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Gesundheitsfachberufe im März letzten Jahres eingeleitet“, erklärt Langner. Die gemeinsame Vereinbarung ziele darauf ab, mit vereinten Kräften noch mehr junge Menschen für einen Beruf in der Pflege zu gewinnen, Arbeitsbedingungen zu verbessern und Menschen aus anderen Berufen für die professionelle Pflege zu qualifizieren. Ziel sei es nun, gemeinsam mit den Partnerinnen und Partnern festzulegen, welche von diesen Handlungsfeldern für das Berufsfeld der Assistenzfachberufe und der therapeutischen Gesundheitsfachberufe übernommen werden und wie sie in der Praxis umgesetzt werden können.
„Die gesundheitliche Versorgung wird von Menschen für Menschen erbracht. Gute Rahmenbedingungen sind deshalb für diese Berufsentscheidung eine Mindestvoraussetzung dafür, dass die Beschäftigten lange und motiviert im Beruf arbeiten, um ihren wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft zu leisten“, sagte David Langner abschließend.