München – Der Freistaat Bayern fördert den Ausbau der Versorgung schwerstkranker Menschen in ihrer vertrauten häuslichen Umgebung. “Für die Bayerische Staatsregierung ist die Verbesserung der Versorgung Schwerstkranker und Sterbender bereits seit Jahren ein zentrales Anliegen. Schwerstkranke Menschen haben ein Recht darauf, ihre Würde zu bewahren”, sagte Gesundheitsstaatssekretärin Melanie Huml bei der Fachtagung “1 Jahr SAPV in Bayern im Bayerischen Landtag. Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) ist ein weiterer wichtiger Baustein im umfassenden Palliativprogramm des Freistaats. Sie richtet sich an Menschen, die eine besonders aufwändige Versorgung benötigen. Deshalb unterstützt das Gesundheitsministerium auch im kommenden Jahr die spezialisierte ambulante Palliativversorgung mit 100.000 Euro. In ihrem Grußwort zur Eröffnung der Fachtagung betonte Landtagspräsidentin Barbara Stamm die Bedeutung der Thematik für viele betroffene Menschen: “Wie und wo wir das Ende unseres Lebens erfahren wollen, das hat nichts mit Beliebigkeit zu tun das ist eine Frage der Selbstbestimmung und damit der Menschenwürde.” Alois Glück, Landtagspräsident a.D., betonte die Bedeutung des Ehrenamts in der Palliativversorgung: “Die vielen ehrenamtlichen Helfer sorgen sich um die Schwerstkranken, um deren Angehörige, unterstützen die Hauptamtlichen aus Medizin und Pflege. Das Ehrenamt vermittelt das Gefühl der Solidarität der Gesellschaft mit den Patienten.”
Bayern verfügt als einziges Bundesland in Deutschland über ein eigenes Fachprogramm zur Palliativversorgung in Krankenhäusern. Das Ausbauziel im stationären Bereich ist bereits zu 97 Prozent erreicht. Das Gesundheitsministerium hat bereits in diesem Jahr die Studie zur Wirksamkeit und Qualitätssicherung in der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung an der Universität Augsburg gefördert. Zusätzlich gab es eine Anschubfinanzierung in Höhe von 15.000 Euro je SAPV-Team. Mittlerweile kümmern sich in Bayern neun Teams in Regensburg, München (2), Fürth, Erlangen, Bamberg, Taufkirchen, Würzburg und Augsburg um die schwerstkranken Erwachsenen. Für Kinder sind in München und in Erlangen zwei weitere Gruppen im Einsatz. 2011 ist mit weiteren Vertragsabschlüssen zu rechnen. “Um die palliativmedizinische Versorgung auch im ländlichen Raum zu stärken, hat eine Arbeitsgruppe des Gesundheitsministeriums bereits Maßnahmen erarbeitet”, so Huml abschließend. Parallel zur spezialisierten ambulanten Palliativversorgung soll auch die allgemeine ambulante Versorgung weiter ausgebaut werden.